Wochenbericht 22.9. bis 26.9.25

In dieser Woche sind wir mit den Kindern in kleinen Gruppen noch mal 17 unserer grade gültigen 25 SV Regeln durchgegangen. Das meiste ist den Kindern klar. Manchmal gibt es Unsicherheiten oder die Feinheiten waren in Vergessenheit geraten. Am Montag kommen die restlichen 9.

Wir haben diese Woche die Kinder gefragt, welche Kurse sie sich wünschen.

Die Parkourfans üben sich nach einem soliden Aufwärm- und Krafttraining in Handstand- und Plank-Challenges, einem neuen Move über die Kästen „Kickup“, Handstand Überschlag, Salto, Barani, Flick-Flack und anderen Akrobatischen Elementen, die Koordination, Kraft und Mut erfordern.

Wir wiederholen den Draußenführerschein mit denen, die ihn nutzen möchten und einige Kinder haben bereits den neuen Aulaführerschein erworben.

Buch-Speed-Dating in der Gruppenzeit: Jeder darf jedes Buch 4 Minuten durchstöbern. Danach wird getauscht. Nach mehreren Runden über zwei Tage verteilt hat jeder ein Buch gefunden, zu dem er/sie Quizfragen, Rätselaufgaben… erarbeiten wird. Dies sind die ausgewählten Themen: Amazonas, Erdöl, Titanic, Mumien, Ozeane, Dinosaurier. Zwei Personen hatten sich  direkt nach der ersten Runde im Speed-Dating für ein Thema entschieden, andere haben sich Zeit gelassen mit ihrer Wahl, eine Person hatte in der Übersicht der Buchreihe einen anderen Band für sich entdeckt, der nun erstmal beschafft werden muss. So hat jede und jeder auf seine Art und Weise erste Interessen für ein Sachthema entdeckt.

Doro hat ihr Buch über gefährliche Tiere liegen gelassen. Florian konnte gar nicht genug davon bekommen. Die drei waren noch ewig mit dem Buch beschäftigt.

Im Weltraum geht es mal wieder um die Planeten. Das Modell wirft dieses Mal bei unseren Erstklässlern viele Fragen auf. In unseren Büchern finden wir einige erstaunliche Antworten, die sogar die Aufmerksamkeit von Kindern erregen, die gerade eigentlich etwas ganz anderes machen. Kann es wirklich sein, dass der Jupiter fast 100 Monde hat? (Wie sähe das wohl aus, wenn bei uns am Himmel so viele Monde zu sehen wären?) Neptun schleicht in unserem Planeten-Modell so langsam um die Sonne. Man müsste erneut geboren werden, um eine ganze Runde mitzuerleben, denn er braucht 165 Erdenjahre dafür.

Wir kommen mit vielen komplizierten Begriffen wie „zermalmen“, „Atmosphäre“, „Gasriese“ und „Magnetfeld“ in Berührung. Zitat eines neuen Schülers nach einer intensiven Zeit der Beschäftigung: „Puh, das ist alles ganz schön aufregend!! Jetzt brauche ich erstmal eine Pause!“

Experimentieren in der Angebotszeit im Weltraum. Heute gab es ein kleines Rätsel: Wie bekommt man unser kleinen Papier-Figuren aufgerichtet, ohne sie anzufassen und ohne sie mit etwas hochzuheben. Luftballons und Kunststoffstrohhalme, sowie Handtücher und Lappen durften benutzt werden. Nach etwas knobeln hatten sie eine Idee, es hat geklappt. Wie immer wurde das Experiment dann noch ausgeweitet und eigene Ideen ausprobiert und schon „klebten“ die Luftballons an der Wand. Zitate aus diesem Angebot:  „Das ist ein tolles Experiment“, „Das muss ich mir merken, das probiere ich zuhause aus“, „Das ist ja wie Zauberei.“

Nachdem wir feste Mathekurse für die ASG und die Vorbereitungssgruppe geschaffen haben, wollten andere, jüngere SchülerInnen auch gerne eine Mathegruppe haben. Sie haben sich diese Woche mit Karina getroffen, um zu besprechen, was genau sie wollen und wie oft. Da sie gerade sehr motiviert waren, ging es gleich los.

Auf dem Grundstück haben wir Trommel-Lauf gespielt: Dabei muss man mit verbundenen Augen der Trommel folgen. Im Gemüsegarten wurde Rote Beete, Möhren und Zwiebeln geerntet. Nächste Woche wollen wir wieder auf das Grundstück und Stockbrot backen. Kleine Hausaufgabe dafür: Zunder sammeln.

Die Erstklässler finden sich immer wieder in neuen  Gruppen zusammen, lernen sich kennen und knüpfen Freundschaften.

 

Bilder vom Einrad- und Jonglierangebot am Freitagmorgen: Besonders auf den Einrädern zeigten die Kinder eine erstaunliche Ausdauer.

Joshua, Lunis und Mattheo hatten in der SV einen Antrag auf Grundstücksübernachtung gestellt. „Mit Lernbegleiter“ war gewünscht, „damit er auf sie aufpassen kann“. Sie haben die ganze Schule gefragt, wer teilnehmen möchte und eine Liste erstellt.

Weitere Anträge in der SV: Wir möchten in der Schule gemeinsam batiken. Dazu wurde festgelegt, wie viele Teile jeder batiken darf und dass sich die Kinder selbst darum kümmern. Emma und Elina haben sich bereit erklärt zu organisieren, wer mitmacht, und welche Farben wir bestellen.

„Bestimmte Kinder sollen im großen Kreis nicht nebeneinander sitzen weil sie in der letzten Zeit immer dran erinnert werden müssen, zu zuhören und leise zu sein. Sie lenken andere durch ihr Verhalten ab, wir müssen auf sie warten, sie hören selber nicht zu und bekommen wichtige Dinge nicht mit.“ Natürlich wollten die betreffenden Kinder den Antrag ablehnen „wir hören gleichzeitig zu“. Doch während der SV wurde klar, dass nicht nur einige andere Kinder sehr genervt davon sind, sondern vor allem, dass sie selber nicht viel mitbekommen, weil sie sich gegenseitig so ablenken. Sie haben eine Woche Zeit, zu zeigen, dass sie es doch können. Ansonsten gilt die neue Regel für sie.

Jonas hat diese Woche das erste Mal richtigen Scratch-Unterricht gegeben. Er hat sich vorher viele Gedanken gemacht, was er den Schülern in der ersten Stunde zeigen möchte und was für einen Anfänger sinnvoll sein könnte, damit es sie weder über- noch unterfordert. Es kamen dann zwei Schülerinnen. Diese waren sehr interessiert und motiviert. Geduldig hörten sie ihrem jungen Lehrer zu, stellten Fragen und setzten seine Anweisungen um. Es herrschte eine sehr konzentrierte und interessierte Atmosphäre in dieser kleinen Lerngruppe. Die Schülerinnen mussten viel lesen, um die richtigen Befehle zu finden und an die richte Stelle zu packen, das teilweise auf Englisch, sie wurden mit Fachbegriffen, wie Code oder Schleife oder duplizieren konfrontiert, sie kamen mit Begriffen wie Winkel in Kontakt, um ihre Figuren richtig auszurichten, sie mussten Koordinaten ändern, damit die Figuren auch an der richtigen Stelle stehen und noch vieles mehr. Da kann man auch mal durcheinander kommen, aber die beiden blieben die ganze Zeit ausdauernd dabei und kamen auch immer besser mit dem Programm klar, sodass sie am Ende erste Erfolge hatten. Jonas erklärte alles sehr geduldig und beantwortete alle Fragen, sodass die Teilnehmer es verstehen konnten. Begeistert haben sie sich schon verabredet, nächste Woche geht es weiter.

Leeroy macht ein Mathe Kurs im Tigernest.

Elinas Turnkurs ist im Moment sehr beliebt und die Teilnehmerinnen üben unermüdlich! Obschon es den Kurs erst seit diesem Schuljahr gibt, sind schon die ersten Erfolge sichtbar. Sie sind auch diese Woche wieder unglaublich motiviert und traurig, dass der Kurs nicht jeden Tag stattfinden kann sondern nur drei Mal. Beim Aufwärmtraining: „Hey, Charlotta, ich habe gesagt 15 Liegestützen.“ Charlotta: „23, 24, 25, fertig!“

 Wenn Nils die Werkstatt öffnet, kommen viele Interessenten, um ihre Vorstellungen in Holz umzusetzen.

Edward hat einen neuen Song vorbereitet. Jetzt spielen ihn die ersten Kinder auf den Instrumenten nach, andere singen dazu.

Rollenspiele auf Englisch sind in der Vorbereitungsgruppe gerade sehr beliebt. Der Dschungel wird zum Restaurant und Familien mit Kindern diskutieren mit Kellnerin und Kellner über die Bestellungen und das Benehmen der Kinder und Väter. Unglaublich, wie viele neue Wörter und Redewendungen alle dabei lernen. Ein weiteres Thema waren in dieser Woche die Körperteile, die wir gemeinsam auf einem lebensgroßen Poster gesammelt haben. Ein Kindervers hat uns beim Unterscheiden von chin und cheek geholfen.

 

Survival und Bushcraft am Mittwoch: Die ersten Notunterkünfte nehmen Gestalt an und wir bauen einen Donnerbalken.

Am Dienstag haben wir Erwachsenen uns zum Elternabend getroffen und uns vor allem Gedanken rund um das Thema Abschlüsse gemacht. Ein Abschluss schien uns keine Garantie zu sein, um einen bestimmten Job zu bekommen oder um glücklich zu sein. Wie ist es uns damit ergangen? Wozu haben wir welche Abschlüsse gebraucht? Welche Wege gibt es, seine Ziele zu erreichen? Wofür ist aus unserer Sicht ein Abschluss wichtig? Caro hatte wieder leckere Snacks und Getränke für alle bereitgestellt.

Es war klar, dies ist kein leichtes Thema – es berührt uns tiefer, als wir meinen und doch haben sich alle drauf eingelassen, sich einander geöffnet, nachgeforscht, wie unsere Erfahrungen uns geprägt haben und welche Vorstellungen wir zu diesem Thema in uns tragen, was wir uns für unsere Kinder wünschen und welche Wege es gibt. Wir spüren, dass wir immer mehr zusammenwachsen, auch wenn nicht alle das Gleiche denken oder wollen. Danke, liebe Eltern, für eure Offenheit und eure guten Gedanken an diesem langen Abend!

Hier ist noch ein Bild vom Teammeeting in den Sommerferien. Neben allem Schulischen nehmen wir uns auch Zeit, an uns zu arbeiten, indem wir z.B. alte Strukturen, die uns nicht mehr dienlich sind, ablösen.