Vorbemerkung: Einige der beschriebenen Elemente sind unsere Wünsche und nicht alles wird vom ersten Schultag an zu realisieren sein. Vieles hängt davon ab, was die Schulversammlung letztendlich beschließt oder was durch Elterninitiativen unterstützt wird.

Unsere Schulgründung wird für alle Beteiligten ein kleines Abenteuer. Bestimmte Strukturen und Abläufe müssen erst entstehen. Aber allein dies ist eine großartige Lernerfahrung für die Kinder, weil sie von Tag 1 an maßgeblich mitbestimmen.

Schulform

Wenn man uns eine Bezeichnung geben möchte, so verstehen wir uns als Freie Alternativschule im Sinne einer Demokratischen Schule.

An einer Demokratischen Schule können junge Menschen eigenständig entscheiden was, wann, wie, und mit wem sie lernen wollen.

Die geltenden Regeln und andere wichtige Schulangelegenheiten werden von allen soziokratisch mitbestimmt.

Erziehungswissenschaftlichen und neurobiologischen Erkenntnissen zufolge lernen wir am besten, indem wir unserer Neugier und unseren Interessen folgen. Genau hierfür bieten demokratische Schulen Raum. Beim freien, eigenmotivierten Lernen wird die Neugier der Kinder nicht übergangen, sondern angeregt. 

Hunderte solcher Schulen mit vielfältigster wissenschaftlicher Begleitung zeigen: So entwickeln sich motivierte, engagierte und lebenslang lernende Menschen.

Demokratische Bildung beruht auf zwei Säulen:

  1. Selbstbestimmtes Lernen
    Lernende an Demokratischen Schulen besuchen durchaus Kurse, wie an konventionellen Schulen. Der Unterschied ist, dass sie diese selbst wählen. Ein Großteil des Lernens findet außerhalb vom klassichen Unterricht statt: In Projekten, in Praktika, beim Spielen, beim Surfen im Internet und in vielerlei Gesprächen. Kinder werden nicht nach Alter getrennt, sondern gruppieren sich nach Interessen und Fähigkeiten.
  2. Am besten leben, lernen und arbeiten wir in einer Umgebung, in der unsere Rechte und Meinungen respektiert werden. An Demokratischen Schulen finden Schulversammlungen statt, in denen alle Mitglieder der Gemeinschaft gleiches Stimmrecht haben, unabhängig von Alter und Position. Schüler/innen und Mitarbeiter/innen diskutieren und entscheiden gleichberechtigt über Schulregeln, Lerninhalte, Projekte sowie Personal und Haushaltsfragen.

Lernen und Schulalltag

Ja, denn Lernen ist ein ureigenes Bedürfnis, das befriedigt werden muss. Das kann man an kleineren Kindern beobachten, was sie alles bereits vor der Schule lernen. Kinder lernen dann eben nur anders. Jedes Kind hat seine eigenen Interessen, sein eigenes Tempo und seine eigene Art zu lernen.

Die moderne Hirn- und Bildungsforschung zeigt, dass ein solches Lernen nicht nur “auch funktioniert” sondern der wesentlich effektivere und menschlichere Weg ist, zu lernen. Das gilt genauso für Erwachsene.

Die Erfahrung zeigt, dass Schulen mit demokratischen Strukturen oftmals mehr und strengere Regeln haben, da Kinder dies wünschen und entscheiden. Und es gibt weniger Regelverstöße, da die Kinder die Regeln ja gemacht haben.

Alle Regeln -abgesehen von unseren 4 Schulregeln und sicherheitsrelevanten Regeln- werden in der Schulversammlung mit Kindern und Erwachsenen gemeinsam entwickelt und beschlossen. Sie gelten solange, bis sie von der Schulversammlung verändert oder abgeschafft werden.

Trotzdem gibt es immer wieder Konflikte, die wir als wertvollen Lerninhalt ansehen, an dem Kinder, Erwachsene und die Schule insgesamt wachsen.

Nur wenn es das Kind möchte. Unser gesamtes Konzept beruht darauf, das innere “Lernfeuer” zu entfachen oder am Brennen zu halten. Gelingt das, braucht es keine externen Lernzwänge oder Aufgaben.

Wir bieten Englisch für alle an. Zur Zeit gibt es auch die Möglichkeit Schwedisch, Spanisch, Französisch oder Russisch zu lernen.

Zur Zeit bieten wir einmal in der Woche – im warmen Halbjahr auch öfter – einen Naturtag an. Wir gehen gemeinsam in den Wald, auf unser Grundstück oder machen uns mit dem Wasser vertraut. Natur- und Wildnispädagogik sind ein wichtiger Lernbetandteil unseres Alltags.

Die Schule öffnet um 8:00. Schulbeginn ist um 8:35. Grundschüler haben eine Kernzeit bis 13:00 Uhr, ältere Kinder haben am Mittwoch bis 15:00 Uhr Schule. 

Die Kinder haben sich einen zweiten langen Schultag gewünscht und den ermöglichen wir am Montag. Kinder allen Alters können montags bis 15:00 in der Schule bleiben.

Wir planen in der Zukunft eine Offene Ganztagsschule zu beantragen, so dass dann eine Betreuung bis 17 Uhr stattfinden kann. Ab wann dieses Angebot bestehen wird, ist aber noch unklar und in den nächsten Jahren sehen wir es nicht. (Stand Oktober 2024)

Es gibt kein (regelmäßiges) Mittagessen. (Stand Oktober 2024)

Jedes Kind bringt sein Essen für den Tag selbst mit.

Wir bieten am Vormittag- je nach Bedarf -eine gemeinsame Obst-, Gemüse- und Nüsse-Pause an.

Es gibt immer wieder Phasen, in denen ein Kochkurs stattfindet und dann kochen Kinder für sich selbst -und manchmal auch für andere mit. Je nachdem, wie das Kochergebnis ausfällt, kann es sein, dass sie an diesen Tagen ein Mittagessen haben.

An den langen Schultagen besteht immer die Möglichkeit, dass die Kinder sich ein einfaches Mittagessen im Hafen kochen.

Unsere Vision ist, dass wir eines Tages unser selbstangebautes Essen selbst kochen und die Kinder dabei eine aktive Rolle übernehmen. Wir wünschen uns, dass alle Kinder (Ganztags- und Halbtagsbetreuung) bei uns Mittagessen können. Wir würden uns sehr freuen, wenn hieraus eine in der Zukunft eine breite Unterstützung und Initiative aus der Elternschaft kommt.

Abschlüsse und Noten

Es zeigt sich immer wieder: Kinder an solchen Schulen machen überdurchschnittlich häufig Abschlüsse mit überdurchschnittlichen Ergebnissen. Sie erkennen auf ihrem Lernweg, dass sie, um bestimmte Berufe ausüben zu können oder bestimmte Institutionen besuchen zu können, eben einfach Abschlüsse benötigen. Dann wird gelernt, dass man auch Dinge lernen muss, die einen vielleicht nicht so interessieren, sie aber einfach dazu gehören. An unserer Schule soll diese Erkenntnis nur von selbst reifen und nicht ab der Einschulung von außen auferlegt werden.

Wie alle Schulen in Schleswig-Holstein müssen auch wir den ganz normalen Lehrplan erfüllen. Dies geschieht nur in anderer Form, denn die Lehrpläne lassen Spielraum dafür.

Unsere „Abschlussgruppe“ trifft sich täglich, um epochenweise gemeinsam an verschiedenen prüfungsrelevanten Fächern zu arbeiten. Parallel dazu besuchen sie Mathe- und Englisch Kurse. Der Besuch der Abschlussgruppenkurse ist freiwillig.

Im Sommer 2024 hat unsere einzige, damalige 10.Klässlerin ihren MSA erfolgreich bestanden.

Wir bieten die Vorbereitung auf den ESA und MSA an. Die Prüfungen selbst werden extern an einer anderen Schule abgenommen. Wir dürfen unsere Schüler/innen dorthin begleiten. Ein externer MSA ist aufwendig; die Schüler/innen müssen 3 schriftliche Prüfungen (in Mathe, Deutsch und Englisch) und 5 mündliche Prüfungen bestreiten.

Zuerst einmal werden die Eltern das natürlich selbst bemerken. Darüber hinaus dokumentieren alle Lernbegleiter mehr oder weniger täglich die Lernfortschritte der einzelnen Schüler/innen. Zweimal im Jahr finden die sogenannten KLEE (KLEE bedeutet: Kind-Lernbegleiter-Eltern-Eltern.) Gespräche statt, in denen die Mentoren mit dem Kind und Eltern über die Entwicklung des Kindes, die Fortschritte, die Herausforderungen und seine mögliche Ziele  und Umsetzungshilfen sprechen. Die Eltern erfahren im KLEE Gespräch auch, womit sich ihr Kind im letzten halben Jahr beschäftigt hat und welche fachlichen Inhalte es sich erarbeitet hat. Die Mentoren sprechen mit ihren Mentees sobald sie es für notwendig halten, oder wenn das Kind es möchte, je nach Kind. Dazu sind  wir – genauso wie jede andere Schule – verpflichtet. 

Wir glauben nicht, dass Schulnoten hilfreich und notwendig sind.

Anmeldung

Das herausragende Kriterium ist das Vertrauen der Eltern. Vertrauen in das Kind, dass es seinen Weg gehen wird und in Freiheit lernen darf. Vertrauen in die Schule und die Mitarbeiter dort, dass sie die richtige Umgebung dafür sind. Kinder, Eltern und Lernbegleiter können diesen anderen Weg nur gemeinsam gehen.

Wir haben die Vorgabe, dass sich der 1.Wohnsitz des Kindes und wenigstens eines Elternteils in Schleswig-Holstein oder Hamburg befinden muss. Ihr könnt euch von überall her bewerben; ein Schulvertrag kommt jedoch erst dann zustande, wenn die Wohnsitzvorgabe erfüllt ist.

Grundsätzlich ist ein Quereinstieg älterer Kinder in unsere Schule möglich. Wir behalten dabei immer die Altersstruktur unserer Schülerschaft im Blick.

Natürlich bedeutet ein Quereinstieg aus einer traditionellen Schule in unsere freie Lernumgebung eine Umstellung für die Schüler und ihr Umfeld, die nicht zu unterschätzen ist. Sprecht uns diesbezüglich gerne an. 

In unserem Gründungsjahr sind wir mit Kindern der Klassenstufen 1 bis 8 gestartet.

Sonstiges

Unsere Finanzierung ist seit unserer entgültigen Genehmigung im Sommer 2023 durch die Landeszuschüsse von Schleswig-Holstein und durch private Sponsoren gesichert.

Wir haben das große Glück auf private Unterstützer zurückgreifen zu können. Darüber hinaus müssen wir ein Schulgeld von durchschnittlich 210,00 Euro pro Kind pro Monat verlangen, da Schulen in freier Trägerschaft niedrigere staatliche Zuschüsse erhalten und in den ersten zwei Jahren ganz darauf verzichten müssen. Das Schulgeld wird sich an den ökonomischen Bedingungen der Haushalte orientieren, so dass Besser-Verdienende mehr bezahlen. Kein Kind wird unsere Schule nicht besuchen können, weil die Eltern das Schulgeld nicht aufbringen können. An diesem Betrag wird sich, soweit wir es absehen können, nichts ändern.

Wir haben für die ersten zwei Jahre, in denen wir keine staatlichen Zuschüsse erhalten haben, ein Darlehen aufnehmen müssen. Weitere Kosten entstehen durch unseren Neubau und alles, was damit zusammenhängt.

Damit wir uns langfristig eine besonders schöne Schule mit großzügigem Personalschlüssel erlauben können, müssen wir alle mithelfen. Dazu erarbeiten wir gerade unterschiedliche Möglichkeiten.

Natürlich freuen wir uns über Spenden an unseren Vereien „Vertrauen macht Schule e.V.“. Eure Spende ist steuerlich abzugsfähig:

Ein für euch kostenneutraler Weg uns finanziell zu unterstützen ist das Charity Shopping. Wenn Du mehr darüber erfahren möchtest, kannst Du Dich hier informieren:

Charity Shopping

Spenden richten Sie bitte an unseren Verein „Vertrauen macht Schule e.V.“. Eure Spende ist steuerlich abzugsfähig:

Ein für euch kostenneutraler Weg uns finanziell zu unterstützen ist das Charity Shopping. Wenn Du mehr darüber erfahren möchtest, kannst Du Dich hier informieren:

Charity Shopping

Bisher sind wir leider keine Schule mit Inklusion.

Leider Nein. Schülerinnen und Schülern im Kreis Herzogtum Lauenburg wird auf Antragstellung nur dann eine Schülerfahrkarte bewilligt, wenn es sich bei der Schule um eine allgemeinbildende öffentliche Schule handelt. Für Schülerinnen und Schüler von Privatschulen gibt es also keine Bezuschussung zu Fahrkarten durch den Kreis.

Es besteht aber ein Anrecht auf Bildung / Teilhabe.  Familien mit geringem Einkommen sollten sich daher erkundigen, ob sie eine Fahrkarte als Sozialleistung erhalten können.

Möglicherweise kommt für euer Kind eine Fahrgemeinschaft mit anderen Familien in Frage. Wendet euch gerne ans Schulbüro. Wir unterstützen euch bei der Bildung von Fahrgemeinschaften.

Verpflichtende Elternmitarbeit ist bei uns zunächst nicht vorgesehen. Wir sind aber auf die freiwillige Mitarbeit der Eltern angewiesen. Ohne diese wird unsere Vision einer freien Schule nicht umzusetzen sein.