Wochenbericht 13.10. und 17.10.25

 

Eisbaden am Montag:

Einige Kinder aus dem Tigernest haben eine ganze Stadt gebaut – mit Kraftwerk und Solarpark.

Eine kleine altersgemischte Gruppe (Erstklässlerin, Drittklässler und Zehntklässlerin) findet sich zusammen, um den ersten Teil einer Dokumentation über Zugvögel anzuschauen. Wir stoppen den Film zwischendurch immer wieder, um uns auszutauschen und der „Großen“ Zeit zu geben, Antworten zu ein paar Fragen zum Film aufzuschreiben. Wir staunen alle sehr über dieses Wunder der Natur: Bekassinen fliegen z.B. bis zu 9 Tage am Stück ohne Pausenlandung. Und Küstenseeschwalben fliegen in ihrem Leben so viel Strecke wie 3x bis zum Mond und wieder zurück. (Langstreckenrekord). Wie schaffen sie das nur? Wir erfahren, warum Zugvögel diese unglaubliche Anstrengung überhaupt auf sich nehmen und woher die Vögel ohne Uhr und Kalender wissen, wann ihre Reise startet. Bald wollen wir den zweiten Teil anschauen.

Bilder vom Kletterkurs:

Diesen Dienstag gab es Action mit Christoph, dem 3D-Drucker und einer dazugehörigen Software.

An 5 Arbeitsplätzen konnten wir Grundlagen der 3D-Modellerstellung mit Tinkercad erforschen, Elemente platzieren, skalieren, verschieben, drehen und den 3D-Raum kennenlernen und unsere räumliche Vorstellungskraft trainieren. Das ist wichtig um zu verstehen, wann ein Modell gut gedruckt werden kann und was ungünstig ist. 

Szenen von selbsterdachten Spielen aus dem Weltraum und dem Tigernest (hier Stille Post):

Die Vorbereitungsgruppe hat sich in dieser Woche in Englisch selbst getestet: Welche Körperteile kann ich vom Englischen ins Deutsche übersetzen und welche kann ich vom Deutschen ins Englische übertragen? Und wie schreibt man die Körperteile richtig: Bei Wörtern wie elbow, thigh, thumb, stomach oder ankle muss man ziemlich genau hinsehen.

Außerdem haben wir in Rollenspielen geübt, wie man einem Arzt seine Beschwerden beschreibt. Da gab es broken legs, stomach ache, running noses und sogar broken hearts…

Und weil wir schon sooo viel Englisch in den letzten Wochen gemacht haben, haben wir uns kurzerhand die Atlanten genommen und uns angeschaut, was man alles in ihnen finden kann und wie man sich in ihnen zurechtfindet. Auf der Deutschlandkarte haben wir uns gegenseitig unsere Geburtsorte und einige Urlaubsorte gezeigt und über Himmelsrichtungen, Längen- und Breitengrade sowie die Bundesländer gesprochen. Die Europakarte wieder zusammenzusetzen hat länger gedauert als gedacht.

 

Am Dienstag hat die Grundstückübernachtung, die Mattheo, Joshua und Lunis in der SV beantragt hatten, stattgefunden.

Nachdem die meisten angekommen waren, haben wir eine Minibesprechung am Feuer gemacht und festgelegt, dass wir zwei Zeltbereiche brauchen: einen für die, die früher schlafen gehen wollen, und einen für die, die lange wach bleiben wollen. Das hatten wir aus der letzten Übernachtung gelernt: wohlfühlen bedeutet für die einen: in Ruhe schlafen können wenn man müde ist- und für die anderen: lange aufbleiben und spät noch mit den Freunden auf unserm Grundstück herumstreifen, quatschen und lachen. Uns war wichtig, beides zu ermöglichen und es hat auf diese Art gut geklappt.

Mit etwas Hilfe von Eltern und älteren Kindern waren die Zelte schnell aufgebaut und wir haben uns zum (freiwilligen) gemeinsamen Abendbrot am Lagerfeuer getroffen. Dadurch dass es so früh die Dunkelheit war es schwierig, die Zeit zu schätzen.Immer wieder kamen Kindergruppen ans Lagerfeuer um verschiedene Varianten von „Stille Post“ oder „Geschichten erfinden“ zu spielen, sich zu unterhalten oder noch ein Stockbrot zu grillen. Und auch hier merken wir am respektvollen Miteinander, wie gut wir uns inzwischen kennen und aufeinander verlassen können.

Bilder vom anschließenden Naturtag:

 

Die Abschlussgruppe

hatte diese und letzte Woche Zeit, sich mit ihren Präsentationen zu befassen. Außerdem üben sie in der Angebotszeit „Vorträge halten“. Dazu bekamen sie erst Kinderbücher (und bei der dritten Challenge auch eine Statistik mit kurzem Text zum Thema Autos) über die sie eine Minute lang vor den anderen möglichst frei sprechen sollten. Dabei war inhaltlich-Quatsch reden auch erlaubt, Hauptsache es klingt souverän. Bei den Statistiken sollte das Wesentliche dazu genannt werden.

 

Blindenparkour und Crossboule für eine Jungsgruppe:

Diese Woche war Roman bei uns hospitieren, da wir uns schon lange jemanden wünschen, der (u.a.) Tanzunterricht geben kann. Romans Paartanz Angebote waren gut besucht und die Kinder und Jugendlichen wünschen sich mehr davon.

In der Angebotszeit hat sich ein Singkreis gebildet.

Einige Kinder kommen sehr regelmäßig, andere nur manchmal. Wir haben schon vier Lieder in drei verschiedenen Sprachen gelernt, und es klingt schon richtig gut. Auch das Kanonsingen üben wir. Einige Kinder versuchen sich auch an der Liedbegleitung auf der Gitarre. Heute haben wir ein Video für den Wochenbericht gefilmt, aber unser Kameramann war genauso schwankend unterwegs wie der Seemann, von dem das Lied handelt… Daher müsst ihr euch bis nach den Ferien gedulden, bevor ihr eine kleine Kostprobe von unserem Gesang bekommt.

Kissenschlacht in der Angebotszeit:

Hier seht ihr: Geschäftiges Werken. Ein Kind baut eine Bank für sich und seinen Freund; das Holz dazu hat Nils vom Sperrmüll geholt. Töpfern mit Emma, Nähen (nicht auf dem Foto) und Malen in der Zauberwerkstatt. Jule hat für ihr Kuscheltier einen funktionstüchtigen Minirucksack mit Extra-Innen- und Außenfach und Reißverschluss genäht: „Ich habe schon mal einen richtigen Rucksack für meinen Bruder genäht und jetzt habe ich mir einfach den Schnitt davon abgeguckt.“

Das ringen-und-raufen Spiel Krabbelkäfer ist seit einigen Wochen „in“ und besonders die älteren Kinder nutzen es im Moment, um sich so richtig auszupowern. Von außen betrachtet wirkt die große Gruppe sehr wild und laut (Freudengeschrei), doch bei genauerem Hinsehen verläuft alles nach den bekannten Regeln, bei denen persönliche Grenzen geachtet werden. Natürlich tut mal jemand ausversehen jemand anderem weh (oder sich selbst). Dann verlassen die Betroffenen für eine Weile die Arena und kehren zurück, sobald sie sich wieder bereit fühlen. Interessanterweise muss der begleitende Lernbegleiter weder wegen unfairem Verhalten- noch wegen Wutanfällen „weil einer einem anderen extra weh getan hat“ eingreifen. Es ist schön zu sehen, wie sehr sie zusammengewachsen sind, so dass ihnen klar ist, dass Verletzungen ein Versehen sind und keine persönliche, negative Absicht dahinter steckt.

Wenn sich allerdings zwei Kinder vor dem Spiel schon sehr gestritten haben, kann der Raum auch negativ genutzt werden.

Diese Woche gab es auch eine Krabbelkäferzeit für kleinere Kinder, die diese genauso fröhlich wie die Großen genossen haben.

 

Am Donnerstagabend haben wir uns mit den Jugendlichen aus der Abschlussgruppe und ihren Eltern am Lagerfeuer getroffen und über viele Themen, die im Raum standen, gesprochen. Ziel des Abends war, eine gemeinsame Informationsgrundlage zu schaffen, Fragen und Sorgen der Eltern zu hören, den aktuellen Stand der Dinge mitzuteilen, sich von verschiedenen Seiten mit dem Thema Schulabschluss zu beschäftigen und einen gemeinsamen Weg (Jugendliche, Eltern, Lernbegleiter) zu finden.

 

Mit lauter Musik feierten am Freitag die Lernbegleiter ihren Weg zum fröhlichen Spiel „Erwachsene gegen Kinder“.

Die Erwachsenen haben hart gekämpft, aber dieses Mal mussten sie sich leider öfter geschlagen geben.

 

Wow, 6 volle Wochen voller tiefreichender Themen liegen hinter uns.

Wir haben einiges in Gang gesetzt, verändert und neue Themen entdeckt, die wir bearbeiten wollen. Viele intensive Gespräche haben in der Zeit stattgefunden. Am Montag treffen sich die Lernbegleiter wieder um sich in Ruhe weiter durch das Thema „passende Schulabschlüsse und den Weg dorthin“ zu arbeiten.

In unserem Erwachsenenchat (Schulgemeinschaft) gab es diese Woche eine aufregende Diskussion. Diese werden wir zum Anlass nehmen, die wichtigen Themen, die darin eine Rolle spielten, auf dem nächsten Elternabend auf den Tisch zu legen und gemeinsam zu bearbeiten. Denn auch wenn uns Missverständnisse und Wut im ersten Moment oft negativ erscheinen, finden wir, sie sind ein guter Anlassgeber, um gemeinsam aus dem, was dem zu Grunde liegt, zu lernen und daran zu wachsen. Wir freuen uns schon darauf!

Der Flächenplan für unser Grundstück wurde inzwischen veröffentlich und im wir machen uns grade an die ersten Schritte der Umsetzung: Zaunbau (als Schutz für unsere Neupflanzungen und für die Kinder), eine heimische Hecke planen und anlegen, die Ausgleichsfläche für die Feldlerche grubbern, die Eckpunkte des Grundstücks einmessen, einen ersten Weg anlegen, von dem aus denn die verschiedenen Bereiche unseres Grundstücks zur Gestaltung erschlossen werden können…. Es soll demnächst damit begonnen werden, den Platz für unseren zukünftigen Waldkindergarten zu gestalten. Dazu werden wir mit Jan A. nochmal Weiden holen und damit etwas Schönes bauen. Parallel dazu sammeln die Lernbegleiter Ideen für den Innenausbau unserer neuen Schule, zu dem es demnächst noch ein Treffen mit unserem Architekten geben wird.

Wir wünschen euch Allen schöne, erholsame Ferien!