Wochenbericht Projektwoche 31.3. bis 3.4.25
Kochen – Malen mit Ausstellung und als Schmuck für unsere Schule – Tiere und ferne Länder und Kulturen – Spiele entwickeln – Baumhaus und Empore bauen
WOW! Was für eine Stimmung in der Schule! Zwischen konzentriert, vertieft, entspannt und auch mal geladen.
Es ist so schön zu erleben, wie viele Kinder in ihr Projekt eintauchen und etwas erschaffen.
Andere, (junge Kinder) kommen immer mal wieder dazu, packen kurz mit an und gehen dann wieder. „Wann ist Bewegung?!“ fordern (und bekommen) grade die Jüngeren gegen 10Uhr.
Die Konflikte die wir in den Projekten erleben, sorgen durch ihre Klärung für mehr gegenseitiges Verständnis, genauere Absprachen, mehr Erkenntnisse, wie Zusammenarbeit funktionieren kann und wie nicht.
Während der Projekt-Zeit arbeiten die MSA Anwärterinnen weiter an ihren MSA Präsentationen in Geographie, Bio und Geschichte.
Die Präsentationen der Projekte machen wir nächste Woche, daher lest- und seht ihr jetzt nur etwas zum Prozess.
Aus dem Kochprojekt:
Der Kochkurs hat uns immer mal wieder leckere Speisen zum Probieren gegeben und am Mittwoch, als die Baumhaus Mannschaft vom Grundstück zurückkam, stand da ein frisches Mittagessen auf dem Tisch! Wow! Was für eine tolle und nützliche Überraschung, die bei allen sofort für gute Stimmung gesorgt hat. Danke an die Köche!
„Kochen verbindet, ist sinnvoll und macht Spaß! Manche Kinder blühen hier auf.“
Unsere Jugendlichen übernehmen hier ganz selbstverständlich Verantwortung und helfen auch noch mit dem Abwasch, als ihre Kochnische längst wieder sauber ist. Sie haben wirklich weit über die Maße auch den anderen Arbeit abgenommen und auf natürliche Art, spontan, tatkräftig angepackt. Danke euch!
„Die Kinder waren so stolz, wenn sie etwas Leckeres gekocht hatten, was ihnen selbst und anderen schmeckt.“
Es gibt auch andere Situationen.
Ein Kind hat schon 3 Waffeln gegessen bevor jemand anders aus der gleichen Gruppe die erste Waffel bekommt.
Am ersten Tag gab es reichlich Essen, mehrere Gänge für die Kochkinder; wer in einem anderen Projekt war, hat nichts abbekommen. Das gab schlechte Stimmung bei einigen anderen, denn es war in der SV abgemacht, dass der Kochkurs den anderen etwas zum Probieren abgibt. „Bin ich im falschen Projekt?“ „Wieso, wir hatten doch noch ein paar Reste hier, die konntet ihr doch essen!“ Es war ein Missverständnis. Wir konnten es einfach klären und verändern. Am nächsten Tag gab es dann folgende Situation:
Die „Kochkinder“ kommen mit einer Speise in einen Raum, um den anderen Kindern etwas zum Probieren zu geben und werden von ihnen fast umgerannt. Das Essen wird ihnen achtlos aus den Händen gerissen. Statt „danke“ oder Interesse hören sie: „X hatte mehr als ich, das ist ungerecht, ich will mehr!“ Manche Kinder stopfen das Essen nur so in sich rein und hören gar nicht auf zu essen. Die Kochkinder erfahren keine Wertschätzung von den anderen und müssen am Ende noch das dreckige Geschirr abwaschen.
Wir haben den Kindern und Lernbegleitern zugehört und gemeinsam besprochen was es braucht – und am nächsten Tag etwas anderes ausprobiert. „Probiertisch in der Küche“, das klappt besser.
Es ist ein Riesenlernfeld für die ganze Schulgemeinschaft, nicht nur für die jungen Köche: Jeder braucht eine sinnvolle Aufgabe, das Geschirr ist knapp, wir müssen einkaufen, die Rezepte umrechnen, Preise kalkulieren, planen, wie man etwas servieren- oder abgeben kann, sich mit über 20 Menschen die Küche teilen, immer wieder abwaschen und saubermachen…ungeplante Zwischenfälle wie ein Wasserschaden und ein Vormittag ohne Küche, (weil die Pestalozzischule kochen hatte,) kamen vor.
Wie nimmt man ein Geschenk wertschätzend entgegen? Wie geht (den eigenen) Teller abwaschen? – anstatt die Kochleiter auf 5 verschiedene Arten auszutricksen, sich aus der Affaire zu ziehen und dann die Chance zu nutzen, um heimlich zu verschwinden.
Auch gemeinsam Essen ist ein Lernfeld: sich so viel von einer Speise nehmen, dass auch alle anderen noch etwas abbekommen, die hinter einem in der Schlange stehen, sich nicht die letzten 3 Pizzaschnecken „klauen“, sondern teilen, sich in Ruhe satt essen; ja, spüren, wann man satt ist.
Und dazu gehört natürlich auch noch die Kommunikation im eigenen Kochteam und mit den anderen Kochteams.
Die Entwicklung über die fünf Tage zu beobachten war spannend -und wir sind stolz auf unsere Kinder! Die ganze Woche über roch es sehr appetitlich in der Schule und immer wieder gab es etwas Leckeres zu essen. In einem Topf gekochtem Reis steckt eine ganze Geschichte mit mehreren Protagonisten.
Aus dem Projekt: Tiere- und ferne Länder und Kulturen
Im „Tiere und ferne Länder und Kulturen“ Projekt gab es eine große Auswahl an inspirierenden, bildreichen Büchern (von allen Lernbegleitern). Es ein bisschen gedauert bei der Fülle, bis jedes Kind sein Thema gefunden hat. Aber dann…. haben sich die Kinder darauf eingelassen und zu Informationen zu ihrem Thema recherchiert und Plakate bzw. eine Powerpoint dazu erstellt.
Aus dem Malen-Projekt:
Das Malen-Projekt hat den Kindern die Gelegenheit gegeben, sich auf ein Werk ganz und gar einzulassen, sich wirklich Zeit zu nehmen, was man sonst nicht unbedingt macht, ganz genau hinzuschauen, es nochmal zu verbessern, es über Nacht trocknen lassen und am nächsten Tag weitermalen, Perspektiven oder Hilfstechniken kennenzulernen. Dabei konnten sie verschiedene Farben/Techniken wählen. Es war richtig schön, die Kinder so beim eintauchen zu erleben.
Spiele entwickeln:
Die Spiele Entwickler haben sehr selbstständig gearbeitet: Mit Papier, Stifte, Kleber, Schere…und natürlich jeder Menge Ideen. Zwei bis drei Tage am Stück an einem Spiel arbeiten, puh, das ist ganz schön anstrengend! Manche haben allein gearbeitet, manche in Teams.
Baumhaus- und Emporenbau:
Beim Baumhaus- und Emporen-Bau-Projekt waren einige jüngere Kinder eingetragen… manche haben immer wieder für längere Zeiten geholfen, festgehalten, gesägt und gebohrt, andere haben mal hier und da eine Schraube reingedreht oder eines der vielen Löcher gebohrt. Wie viele kleine Arbeitsschritte notwendig sind, damit das Gerüst hinterher stabil und waagerecht stehen kann! Alles war für die Kinder im Raum live erlebbar. Kaum lagen die auf Maß gesägten Hölzer da, haben sie verschiedene spannende Spiele damit erfunden. Wozu dieses Material sofort einlädt…
Nach der Kernzeit bekam der Kurs auch öfter Verstärkung von vier Maler-Mädchen die gern gesägt und gebohrt haben. Viele Bretter aus dem Baumarkt waren gar nicht grade, wie erwartet, sondern irgendwie in sich leicht gedreht, verzogen, genauso wie unser Fußoden, der etwa 1cm Unterschied auf 3m Breite aufweist,…ja, man muss mit dem arbeiten, was da ist. Unsere Hand-gesägten 45grad Winkel Holz-Stücke haben perfekt dazu gepasst…
Am Mittwoch haben wir das Grundgerüst für das „Baumhaus“ aufgestellt. Ein cooles Gefühl, wenn man das erste Mal auf dem Neugebauten stehen kann! An den darauffolgenden Tagen haben wir aus altem Palettenholz einen Boden gebaut und für das Baum-Haus-Gefühl noch ein paar große Weiden drum herum gepflanzt. Nebenher haben sich einige Kinder um die Bewässerung der Weiden und den chaotischen Bauwagen gekümmert, der ist jetzt richtig ordentlich. Danke euch!
Das Grundgerüst steht und wartet jetzt auf Kinder, die Lust haben, daran weiterzubauen. Eine Leiter, ein Dach, eine Rutsche? Was habt ihr für Ideen? Währenddessen hat Manuel im Kaplamusikraum die Empore für unsere zukünftige Mathe(…)ecke weitergebaut. Nächste Woche gibt’s hier noch eine Menge Schrauben zu versenken.
Danke für diese tolle Woche!