Wochenbericht 27.2. bis 1.3.24
Der neue Renner an Kikis- und Olesjas Hafentisch: Sticken. Dieser Tisch ist die ganze Woche über voll besetzt- und auch alle Stickrahmen sind dauerhaft in Gebrauch gewesen. Die Kinder haben sich eigene Motive ausgedacht oder sich auf pinterest inspirieren lassen und die erdachten Elemente mit Bleistift vorsichtig auf den Stoff vorgezeichnet. Beim Sticken wird jeder Stich mit Sorgfalt gesetzt und es braucht jede Menge Geduld, bis ein Bild fertig ist. Und dann geht die Überlegung wieder los… ist das Werk wirklich vollendet? Oder fehlt da nicht noch was? Was könnte ich noch dazu sticken? Und was, wenn es dann nicht dazu passt und ich das ganze, mühevoll erstellte Stickbild damit ruiniere? Unsere Praktikantin Emma hat uns ihre selbstbestickte Kleidung gezeigt. Mal schauen, was in unserer kreativen Runde noch entsteht.
Zwei Räume weiter, im Weltraum haben sich im Laufe der Woche mehrere kleine Spielwelten nebeneinander gebildet. Die Kuscheltierschule, die Architekten und Konstrukteure, die Geldmacher, die Losbudenbetreiber, ein Gewürz- und Sandwichrezepterfinder und die Astronautinnen auf Pferden. Trotz aller inhaltlichen Verschiedenheit konnten sie sich friedlich im Weltraum nebeneinander entfalten.
Hier hat jemand eine neue Leidenschaft fürs Gitarrenspielen entdeckt. Er hat das Riff* sicher einige 100mal gespielt. (*Ein Gitarren-Riff ist ein kurzes Motiv, das entweder melodisch oder rhythmisch prägnant ist.)
In dieser Woche gab es ein paar Kinder, die im Weltraum einen Lose-Stand eröffnet haben. Wichtig war dabei natürlich die Frage: Wie viele Gewinne und wie viele Nieten soll es im Pott geben, um die Kundschaft bei der Stange zu halten und gleichzeitig als Laden nicht Pleite zu gehen. Die Geld-Gewinne haben für viel Freude und viel Rechenarbeit in den Köpfen der Kinder gesorgt: Wie viel Geld habe ich für meine Lose ausgegeben und wie viel habe ich gewonnen? Hab ich (auch über mehrere Runden) einen Gewinn gemacht? Wie wahrscheinlich ist es, einen Gewinn zu ziehen? Der Lose-Stand war für viele Kinder so attraktiv, dass sich oft eine lange Schlange gebildet hat. Und wenn jemand mal kein Geld mehr hatte, gab es immer jemanden, der einem das Los spendiert hat.
„Wir möchten einen Tik-Tok- und einen YouTube Kanal eröffnen“ lautete ein SV Antrag, der sehr lebendig diskutiert wurde. Es gab viele Fragen, Meinungen und auch Widersprüche. Wir haben uns darauf geeinigt, dass die Antragsteller zunächst einmal ein Video mit dem gewünschten Inhalt drehen, und es der Schulgemeinschaft präsentieren.
Beim zweiten Antrag ging es in einer ebenso geschäftigen Diskussion um ein mögliches Fußballturnier im Sommer -mit den anderen Freien Schulen Mona und Infinita. Darauf freuen sich unsere Fußballfreunde jetzt schon. „Das wird bestimmt toll! Und ich finds so cool, dass ich dann neue Kinder kennenlerne!“ „Wir könnten es bei uns machen, wenn die anderen damit einverstanden sind.“ „Jeder, der mag bringt eine kleine Stärkung fürs Buffet mit und danach gehen alle zusammen beim Aqua Siwa im See baden.“
Mehrfach haben die Kinder diese Woche selbstständig Fußball- oder Völkerballspiele organisiert.
Hier sehr ihr eine Lehrerin der Kuscheltierschule in Aktion. Sie überprüft die Mathe-Hausaufgaben. „Sie machen auch Fehler, die wir dann verbessern!“ Außerdem führen die beiden Direktorinnen der Schule Anwesenheitslisten mit den Namen der Kinder, der Eltern und ihrer Telefonnummern, um gegebenenfalls anrufen zu können, falls eines unentschuldigt nicht in die Schule kommt. Die Nachmittagsbetreuung der Kuscheltierschule ist zwischenzeitlich voll belegt – das haben die sorgfältig geführten Anwesenheitslisten der Lehrerinnen ganz deutlich gezeigt. Thema der Woche waren diesmal auch die Kuscheltier Klee-Gespräche.
„Ich habe einen Hammer für meinen Bruder hergestellt!“ Das freie Werken nutzen die Kinder grade sehr gerne, um ihre eigenen Ideen umzusetzen.
Otto hat mit Merlins und Nils` Unterstützung einen ziehbaren Wagen gebaut, auf dem man zu zweit oder sogar zu dritt sitzen kann und sich anlehnen kann. Auch Lernbegleiter lassen sich auf diesem Gefährt bequem durch die Werkstatt ziehen. Jetzt überlegen die Kinder noch Bremsen daran zu bauen. Otto zeigt einer Lernbegleiterin, wie er die Lehne angebaut hat und erklärt ihr ganz genau die einzelnen Arbeitsschritte in der richtigen Reihenfolge, damit die Lernbegleiterin die Konstruktion auch nachvollziehen kann.
Schreiben mit Füller oder Buntstift:
Wenn in einer Umfrage 6 Kinder von 50 als Lieblingstier einen Marienkäfer angeben, wie viel % sind das dann? Und wie viel ist ¾ von 16? Manchmal ist man bei Mathe so fokussiert auf die zu lösenden Herausforderungen in Bruch und Prozent, dass man bei den leichten Aufgaben plötzlich nicht mehr weiter weiß. Glücklicherweise war Jonas im Raum und konnte diesen beiden Mathefreunden bei den (leichteren) Divisionsaufgaben mühelos und exakt behilflich sein.
Unsere Parkourfans haben eine neue Herausforderung gemeistert: das Mauererklimmen (von Mattenmauern). Dabei muss man von einem Kasten ca 1,5m weit springen, sich an den Rand einer Weichbodenmatte klammern und sich dann vor allem mit den Armen und Bauchmuskeln hochziehen. Wer wollte, konnte auf der Airtrack noch mehrere Flickflacks hintereinander probieren. Ja, der Muskelkater am nächsten Tag war deutlich zu spüren.
Zum Schluß noch zweit Zitate von Eltern und Kindern:
„Ihr schafft hier in der Schule den sicheren Rahmen, den mein Kind brauchte, damit es sich so gut entwickeln konnte. Danke dafür!“
„Mama, warum muss denn Wochenende sein? Wochenende ist so unnötig!“