Wochenbericht 18.11. bis 22.11.24

Im Lernbegleiter-Team beschäftigen wir uns mit den Themen der letzten Woche, stellen entsprechende SV Anträge, führen viiiele Gespräche mit einzelnen Kindern und kleinen Gruppen,….bleiben dran. Was uns daran zusätzlich manchmal nachdenklich stimmt, ist, dass wir so viel Zeit mit diesen Konflikten und Regelbrüchen verbringen, in der wir auch tolle Angebote bereitstellen könnten und mehr Zeit für die Kinder hätten, die diese nutzen. Ein Kind erklärt uns, dass es gemeinsam mit Freunden andere Kinder geärgert hat, weil es sich gelangweilt hat. Was können wir tun? Auch von den Elternvertretern kamen interessante Impulse, die wir nun aufgreifen und umsetzen. Wir stellen uns nach wie vor viele Fragen und probieren aus, was helfen könnte.

Wir beobachten auch, was sich tut, seitdem wir bestimmte Themen so in den Fokus nehmen und gemeinsam konsequent verfolgen. Diese Woche bekamen wir öfter (als vorher) Unterstützung von Kindern, wenn wir um Hilfe gebeten haben. Einige Kinder haben Angebote besucht und sich mit Freude ihrer Sache gewidmet. „Neue“ Kinder besuchen nun täglich mit Begeisterung den Bewegungskreis.

In der Schulversammlung gab es diese Woche einen Antrag, für den sich etwa die Hälfte der anwesenden Kinder interessiert- und rege dazu diskutiert hat: „Alle Handys und Smartphones werden morgens eingesammelt, sicher im Büro gelagert und am Schulschluss kann man sie wieder abholen.“ Die große Mehrheit hat sich für den Antrag ausgesprochen, sie kennen die Schwierigkeit, dem Handy widerstehen zu müssen auch die Situationen, in denen es nicht gelingt, die dann immer wieder zu Konflikten unter den Kindern führen. Nebenbei ist das natürlich nicht erlaubt.

Folgende, vereinzelte Bedenken gab es: die Handys können aus dem Büro geklaut werden, die Lernbegleiter schauen sich die Inhalte der Handys an, die Handys gehen im Büro kaputt oder man könnte das Handy mittags in der Schule vergessen. Und es gab auch Kinder, die sich ohne ihr Handy unsicher fühlen und deswegen gar nicht trennen können.

Den passenden Handysafe wollen wir selber bauen. Konsequenz besprechen wir noch.

Im Morgenkreis haben wir nochmal Sinn und Bedeutung unserer wichtigsten Schulregeln mit allen besprochen.

Es ist zwar anfangs nicht so leicht, Kinder zu den nötigen Reparaturarbeiten zu motivieren, als sie aber einmal angefangen haben, ist die Arbeit selbst etwas, was ihnen Freude macht. Die Besorgungen bei Sander machen wir mit dem Auto, da manch einer sonst an den Beinen friert…  In der Schule angekommen streichen die Kinder die Spachtelmasse zügig hin und her- und wer keinen Spatel mehr bekommen hat, arbeitet mit den Fingern. Sie albern herum und arbeiten dennoch zielstrebig. Der Boden ist nach getaner Arbeit mit Spachtelresten übersäht. Einige Kinder wollen sich schnell aus dem Staub machen, helfen dann aber doch beim Putzen mit, als sie darum gebeten werden.

Ja, wenn man sich einmal zu etwas „überwunden“ hat, kann es richtig Spaß machen. Dieses Muster ist uns bekannt.

Die Jungs haben diese Woche Pizza gebacken. Zuerst wollten einige nicht kochen, „aber dann hat es allen Spaß gemacht.“

Am Dienstag fand erneut der Gewaltpräventionskurs (in drei Gruppen) mit Jana statt. Sie übte mit uns zu spüren, wann die eigene Grenze erreicht ist und diese auch nach außen hin klar zu machen, damit es gar nicht erst zu einer bedrohlichen Situation kommt. Jana zeigte uns, was man machen kann, wenn man festgehalten wird oder von zwei Seiten bedrängt wird. Im großen und ganzen ging es darum, dass man am Ende (wenn man oft übt) sich nicht nur aus bedrohlichen Situationen befreien kann, sondern schon mit so einer Körperhaltung und Ausstrahlung bewegt, dass man gar nicht in solch eine kommt. „Es war cool zu sehen, dass man mit diesen Tricks auch gegen Stärkere ankommt und man sich befreien kann.“ Danke, liebe Jana! Zwei weitere Termine folgen.

Die Abschlussgruppe beschäftigt sich mit ihren Präsentationsthemen zu Geographie und Biologie: Wir besprechen zum Thema Genetik die DNS und Proteinbiosynthese, Vererbung und die Blutgruppen.

Karina gibt den Jugendlichen gern Material, um die mathematischen Körper selbst zusammenbauen, damit sie sie besser begreifen können. Sam und Malin, die sich auf ihren MSA im Frühling vorbereiten, beschäftigen sich mit linearen Funktionen. On top gibt es jede Woche Englisch Stunden mit Andrea. Ein volles Programm!

Viele Kinder waren diese Woche kreativ beim Werken: Handyhalterungen aus Holz, eine Axt, ein Schwert, Hobelspäne um damit eine Brennpaste herzustellen, ein Fahrzeug auf dem man sitzen und lenken kann, Schlitten für Kuscheltiere, ein kleines Auto für Kuscheltiere, der Kaninchenstall wird repariert.

Florian baut eine Stange für seinen Papagei. Hierbei stammen Idee und Umsetzung einzig von ihm allein. Er präsentiert irgendwann sein fertiges Bauwerk und freut sich sichtlich.

Beim Spielen ist einigen Kindern aus Versehen ein Stuhl kaputt gegangen und ein Bein ist abgebrochen. Sie melden sich dazu aber nicht bei den Lernbegleiter, sondern verstecken den Stuhl, der jedoch von einigen jüngeren Kindern gefunden wird, die es den Lernbegleitern zeigen. Wir sprechen mit den Kindern. Sie hatten Angst einen Riesenärger von uns zu bekommen. Nach einer Überlegung stellen sie fest, dass sie in dieser Schule noch keinen „Riesenärger“ bekommen haben. Daraufhin traut sich ein Kind beim Morgenkreis den kaputten Stuhl zu zeigen. Ein anderes Kind erklärt sich bereit, den Schaden zu reparieren. Niemand lacht, niemand schimpft. Allen ist schon mal etwas aus Versehen kaputt gegangen.

Emma, Jule, Käthe und Ida haben viele Tage gemeinsam an ihrem Film gearbeitet. Und am Freitag war es endlich so weit: Großer Andrang bei der Premiere von ‚Der Schulschreck‘ !

Tanja hat den Kindern im Weltraum immer wieder Geschichten vorgelesen. Unter anderem die Geschichte vom Grüffelo. Dann hat sie im Weltraum ein kleines Grüffelo Theater aufgebaut. Seit Wochen nutzen Kinder dieses kleine Theater immer wieder um mit Figuren die Geschichte nachzuspielen. Sie erinnern sich manchmal erstaunlich gut an die Texte, die die einzelnen Tiere gesprochen haben. Für den anderen Fall haben sie zum Glück einen kooperativen Spielpartner, der ihnen dann weiterhilft.

Unser „großer“ TheaterKurs probt seit Wochen ein geheimes Stück. Wir sind gespannt!

Im Weltraum erkunden Kinder „die Welt“. Diese Woche erkundeten sie Namen von Ländern, die dazugehörige Hauptstadt, die Einwohnerzahlen und welche Sprache dort gesprochen wird. Bei den Einwohnerzahlen sind die Jungs sehr verwundert gewesen, dass in einem so großen Land wie Russland viel weniger Menschen leben (143 Millionen), als in einem kleineren Land wie China (1,4 Milliarden). Und wieso ist Deutschland eigentlich so klein auf dem Globus, obwohl es uns echt groß vorkommt, wenn man von hier nach Bayern reist?

Einige Kinder haben Briefe verfasst oder Namensschilder / Postkarten für sich selbst oder ihre Kuscheltiere geschrieben. Sie haben verschiedene Schreibweisen von Schreibschriftbuchstaben ausprobiert. Dabei haben die Kinder den Schreibdruck immer wieder an das Material und den Stift angepasst. Denn mit einem Kreidestift schreibt es sich ganz anders, als mit einem Holzstift auf Kratzpapier oder im Sand. Es hat sich sogar ein kleiner Briefwechsel entwickelt – der später allerdings mit einem Konflikt über die Auslegung des Briefgeheimnisses endete…

Am Naturtag haben einige Kinder eigene Weidentipis gebaut und diese Woche (fast) fertig gestellt. Dafür müssen sie rund um ihren Bauplatz  einen 50cm tiefen Graben errichten, damit sie die Weiden tief genug einpflanzen können; dann die Weidenruten entasten, die Weiden einsetzen und lange festhalten, schliesslich den Graben wieder mit Erde befüllen….eine körperlich anstrengende Arbeit…was diese Kinder allerdings nicht im geringsten davon abhalten könnte. Sie plaudern fröhlich bei der Arbeit und helfen sich gegenseitig. Zu zweit, mit einer guten Freundin, geht die Arbeit leichter von der Hand. „Ich kann schon längst nicht mehr aber ich will das heute fertig machen!“

Unsere täglichen Bewegungskreise sind in der letzten Zeit wirklich sehr beliebt! Einfache Spiele sorgen immer wieder für Begeisterung und lassen die Kinder zur sportlichen Höchstform auflaufen. Zusätzlich gibt es immer Angebote wie Fußball mit Aaron, Parkour mit Lukas und Yoga.

In Olesjas Yogastunden üben die Kinder spielerisch Asanas und besprechen Lebensthemen, die grade in dieser kleinen Gruppe ihren besonderen Raum haben.