Wochenbericht 25.11. bis 29.11.24
Mit 2,5 Stunden Bewegung am Stück sind wir in die Woche gestartet. Erst mal eine Stunde Ticken zum Aufwärmen, dann eine Stunde Krabbelkäfer (=ringen und raufen) und weitere Sportspiele. Nach einer halben Stunde Pause wollten die 20 Teilnehmer noch eine halbe Stunde weiterspielen (und rennen…). Da wir keine Uhr in der Aula haben, haben wir erst weit nach 13h erfahren, dass schon Schulschluss ist. Keiner wollte gehen. Es gab immer wieder leicht-Verletzte, die getröstet und versorgt wurden. Lange konnten sie sich sowieso nicht kurieren, sie mussten einfach wieder mitspielen. Wer aus Versehen jemanden umgerannt hat, hat sich beim Verletzten erkundigt, wie es ihm geht und ihm aufrichtig versichert, dass es aus Versehen passiert ist und es einem leid tut.
Krabbelkäfer haben die Kinder diese Woche immer wieder gespielt. Es ist eine Herausforderung all seine Kraft einzusetzen, um die anderen auf den Boden zu ziehen und dies gleichzeitig so achtsam zu gestalten, dass man niemandem weh tut oder dass der Heruntergezogene auf einen anderen fällt. Diese Woche haben Kinder einer Gruppe beim Krabbelkäferspielen nebenher noch Sit-Up Wettbewerbe und nach jeder Runde Liegestützen gemacht.
Und natürlich spielen wir jede Menge andere Bewegungsspiele…auf dem Bild: „der Ober“ b.z.w. „rotes Licht, grünes Licht“
Jana war wieder da und hat mit uns Gewaltprävention und Selbstverteidigung geübt. Einige Kinder wünschen sich, dass Janas Kurs bleibt.
Wir basteln und malen schöne Dinge für Weihnachten.
Ihr fragt euch vielleicht, was wir für ne coole neue Deko im Dschungel haben:
Wie kann man sich 15 Wortarten mit so schwierigen Bezeichnungen wie Indefinitpronomen, Konjunktionen oder Adverbien merken?
Die Abschlussgruppe hat Lernplakate zu jeder Wortart angefertigt und an auffälligen Stellen im Dschungel aufgehängt. So kann man nicht daran vorbeisehen – und tatsächlich konnten sich alle bei den Bestimmungsübungen besser an die einzelnen Wortarten erinnern.
Am Mittwoch haben wieder in kleinen Gruppen unsere Schulregeln besprochen. Diesmal die ersten 9 von unseren derzeit gültigen 29 SV-Regeln. Viele Kinder kennen die Regeln erstaunlich gut. Manche sind ihnen auch neu. Jonas kann alle auswendig!
Diese Woche haben wir die Konsequenzen für mögliche Regelbrüche unserer neuen Smartphone Regel besprochen. Und den genauen Ablauf der dafür nötigen Umstände geplant.
Malin, Lisa, Elina und Emma D führen hauptsächlich das Gespräch – gelegentlich melden sich auch Sasha, Jule und Mads mit ihren Ideen und Meinungen zu Wort. Alle hören sich genau zu. Sie sind konzentriert. Oft sind die Kinder einer Meinung: „Du hast grade genau das gesagt, weshalb ich mich gemeldet habe.“
Es sind noch mehr Kinder da, die sehr aufmerksam zuhören. Man kann sehen, wie es in ihnen arbeitet, auch wenn sie sich noch nicht an dem Gespräch beteiligen.
Die Kinder finden einen sehr strukturierten Ablauf für die Organisation der Handyabgabe, Handyaufbewahrung und Handyrückgabe sowie klare Konsequenzen für die Regelverstöße. Sie finden für alle Schritte einfache, umsetzbare Lösungen und begründen diese logisch. Sie achten auch darauf, dass die Verantwortung bei denen bleibt, bei denen der Handlungsbedarf entsteht, und nicht bei denen, die damit eigentlich nichts zu tun haben; und das auch für die Lernbegleiter der Aufwand möglichst gering bleibt. Für alle SV Teilnehmer ist es in Ordnung, das Handy in eine Kiste im Büro zu packen. Keiner von denen, die es supersicher haben möchten, ist in der SV. Die Kinder fragen sich, warum einige ihr Handy nicht abgeben möchten und sagen, dass die genannten Bedenken in ihren Augen Vermeidungsstrategien seien, um es zu behalten.
Auch bei den Konsequenzen für Regelbrüche beim Kochen- insbesondere geht es um das Verlassen der Küche, bevor es ans saubermachen geht- waren sich die Kinder in der SV schnell einig: „Jeder weiß doch, dass er nur abhaut, um sich vor der Arbeit zu drücken.“
In einem Gespräch zwischen älteren Kindern erfährt eine Lernbegleiterin, wie sehr diese Kinder von der Coronazeit geprägt wurden und welche daraus resultierenden Herausforderungen für sie jetzt noch im Alltag bestehen. Sie erzählten, dass sie monatelang ihre Freunde nicht sehen konnten, sich nicht treffen konnten. Der einzige Kontakt mit Freunden lief über das Handy. So waren sie täglich stundenlang am Handy, erinnern sich an Bildschirmzeiten von 11 Stunden täglich. Bis heute beobachten sie an sich, dass es ihnen oft schwer fällt, auf neue Gruppen von Gleichaltrigen zuzugehen, neue Kontakte in Gruppen zu knüpfen. Danke, dass ihr eure Erfahrung geteilt habt! Es geht sicher sehr, sehr vielen Kindern so und es ist eine Aufgabe unserer Zeit, das wir uns gemeinsam darum kümmern, die Spuren, die diese Zeit hinterlassen hat, zu heilen.
Auf unserem Grundstück haben wir die Weidentipis weitergebaut und ordentlich gewässert. Es war heute wieder eine Herausforderung, Feuer mit Feuerstahl zu machen.
Damit wir rechtzeitig zu Englisch zurück sind, brechen wir heute etwas früher auf.
Eine neue Lerngruppe, (die noch keinen Namen hat), hat sich gefunden und trifft sich regelmäßig mit Andrea, um Deutsch und Englisch zu machen. In dieser Woche waren englische Fragen, die Uhrzeit auf Englisch und (deutsche) Wörter mit Doppelkonsonanten unsere Themen. Besonders beliebt waren auch kleine Diktate.
Jede Woche gehen Kinder mit ihrem Draußenführerschein in die Stadt, um zum Beispiel kleine Besorgungen (etwa Bastelzutaten) in der Stadt zu kaufen. Andere erwerben ihn das erste Mal oder wiederholen ihn. Wir üben Absprachen zu treffen und einzuhalten und praktisches Denken.
Handarbeit / Nähen in der Zauberwerkstatt:
Die Kinder planen ein Nähstück, gehen mit Schnittmustern um, lernen die Nähmaschine besser kennen, denken viel nach (welche Seiten muss ich wie zusammennähen, damit das gewünschte Ergebnis herauskommt?). Sie helfen sich gegenseitig, probieren die Sachen an und freuen sich am Ergebnis. Es ist immer wieder schön, am Ende eines Arbeitsprozesses etwas Selbstgemachtes in der Hand zu halten.
Wieviel sind denn 6×5? Das tiptoi Buch stellt knifflige Aufgaben. Dank des Montessori Perlenmaterials, mit dem das Kind die abstrakte Aufgabe begreifen kann, ist sie gar nicht mehr so schwer.
Zitat aus dem Weltraum von einem Kind „schön, dass es hier so ruhig ist.“ Während es in Ruhe ein Bild malt. Viele Kinder mögen diese Möglichkeit, sich in einem ruhigeren Raum mal zurückziehen zu können. Gerne auch nach einer lauteren wilderen Spielrunde, was ja zum Glück auch geht. So wie man es gerade braucht
Unten: Zwei ganz vertieft in Handarbeit. Eine Power-Musiksession mit Edward. Ein Teil des Theaterkurses beim Proben.
Was passiert noch?
Im Lernbegleiterteam und auch im Vorstand beraten wir uns, wie wir als Gemeinschaft weiterzusammenwachsen können. Schließlich sind wir Erwachsenen die Vorbilder- und unser Zusammenhalt, das, was wir vorleben, unsere eingehaltene Verbindlichkeit wirkt auf die Kinder und unsere Gemeinschaft mit ihnen.
Die Neubaugruppe kümmert sich darum, unser geplantes, neues Gebäude in den Details zu optimieren.
Die Lernbegleiter organisieren sich eine Fortbildung, bei der sie sich auch in Gewaltprävention fortbilden.
Wir optimieren grade unseren Stundenplan und erstellen neue Kurse.