Wochenbericht 10.2. bis 14.2.25

Eine Woche mit viel Bewegung liegt hinter uns: Gefängnisausbruch, Handball, Lava-Eisticken, Ringen und Raufen, Völkerball draußen, Selbstverteidigung, das Überqueren eines selbstgebauten Parkours, selbsterdachte Tanzshows, … Wir merken immer wieder, wie wichtig Bewegung für die Kinder ist und sind immer wieder erstaunt, wie viel Bewegungsenergie sie haben, wenn es ihnen Freude macht! Manchmal sind die Lernbegleiter ganz schön aus der Puste nach einer Stunde Lavaticken.

Manuel hat am Mittwoch so einige Kinder mit seinem neuen Kletterangebot begeistern. Dieses Mal hat die Gruppe „Trockenübungen“ im Loichtturm gemacht, Knoten und sicherheitsrelevante Details gelernt, bevor es nächste Woche nach draußen geht.

 

Aus der Gruppenzeit

In der Englisch-Gruppenzeit übersetzen- und schreiben die Kinder gemeinsam neue Vokabeln auf.

Einige Kinder sind am Rechnen, einige zeichnen eine Pyramide nach -mit Gängen zu der Schatzkammer…

Am Dienstag haben wir über Pyramiden und Pharaonen gesprochen. Unter anderem haben wir uns mit diesen Fragen beschäftigt.

Welche Herrschaftssysteme gab es in der Pharaonen Zeit? Was ist eine Hierarchie? Wer stand an der Spitze und wer war ganz unten? Welches Herrschaftssystem haben wir in Deutschland? Wie funktioniert es bei uns in der Schule? Was ist der Unterschied zwischen Demokratie und Soziokratie?

 

Vera ist wieder da.

Und damit auch das Phänomen, dass Kinder freiwillig diese Vergleichsarbeit üben und schreiben wollen. Bei Vera 8 in Mathe haben wir beim Üben festgestellt, dass man vor allem logisch denken können muss und dass viele Aufgaben sehr praktisch-alltagsorientiert sind. Manche Aufgaben waren sehr kniffelig und es hat Spaß gemacht, die Lösung herauszufinden und zu sehen, dass wir es können!

Manchmal verwandeln die Kinder in ihrem freien Spiel Raumecken in andere Welten und unsere Materialien bekommen eine neue Bedeutung.

In der Zauberwerksatt entstehen schon einige, leuchtende Kunstwerke für den Malwettbewerb. Neben den Künstlern arbeiten hier auch die Physiker – zum Beispiel an einem Elektromagneten.

Schulversammlung

Für den gewünschten Spiegel im Mädchenklo haben wir eine Lösung gefunden, genauso wie für das gewünschte Regal für Inlineskates.

Wir hatten auch das Thema „was soll passieren, wenn ein Kind ein anderes vom Angebot/Raumbesuch abhält…“?

Die Mädchen äußern ihre Gefühle zu diesem Antrag; da ist Wut über Kinder, die anderen Kindern die Angebote madig reden und sie beschämen, dort hinzugehen: „Sie sagen dann zum Beispiel: Wer zu Theater geht ist dumm, zu Theater gehen nur Looser. Oder, der Kurs ist nur was für Babys. Und dann traut sich keiner mehr, dort hinzugehen.“

Jüngere Mädchen sagen offen, dass sie selbst Angst haben, dass dann ihre Freundschaft kaputt geht, falls sie sich mal trennen würden für einen Kurs. Die älteren Mädchen erklären ihnen verständnisvoll, dass das manchmal auch schwierig für sie war- und wie sie es dann geschafft haben. „Man muss sich einfach entscheiden!“ „Mal hab ich mich für mein Interesse, worauf ich jetzt richtig Lust hab, entschieden und mal für ein Angebot, das mich nicht so anspricht, zu dem aber meine Freunde sicher hingehen und dann weiß ich, dass es mit ihnen schön ist.“ Sie stellen in Frage, „ob das es eine echte Freundschaft ist, wenn die danach kaputt wäre, nur weil man einmal seinen eigenen Interessen nachgeht, anstatt den Willen der Freundin zu tun.“ Sie sind sehr klar und wirken überzeugend, wie sie das sagen. Sie sind bereit, den Jüngeren zur Seite zu stehen, wenn sie mal diese Schwierigkeit haben.

 

Projektwochentreffen.  

Alle haben sich in ihren Projekten getroffen und gemeinsam etwas für die Projektwoche geplant und bereits erste Erkundungen zu ihrem Projekt gemacht.

In der Kochgruppe wurde am Mittwoch nach der Gruppenzeit in großer Runde über die Ausgestaltung der Projektwoche gesprochen. In den soziokratischen Runden wurde jeder gehört und konnte seine Vorschläge, Ideen und Bedenken äußern. Einige nutzten dabei ihre Redezeit voll aus, andere gaben das Wort recht schnell an den Nachbarn weiter. Jeder wie er kann und möchte. Weil wir eine so große Gruppe sind, war der eine oder andere ganz schön angestrengt vom langen Zuhören. Schließlich haben wir folgenden Konsent gefunden: Die große Gruppe soll sich selbstständig in kleinere Kochgruppen aufteilen. Keine schweren Bedenken/Einwände, also: Gesagt, getan. Doch die Gruppenaufteilung lief nicht so reibungslos wie gedacht. Nach einigen Gesprächen konnten die ersten Wogen geglättet werden. Enttäuschungen und Erwartungen konnten geäußert werden und eine erste Lösung für eine neue Gruppenzusammensetzung wurde gefunden. Puh.

Nächste Woche werden wir uns nochmal treffen, um über den Ablauf der Projektwochentage (Wer kauft ein? Wer macht die Fotos fürs Kochbuch? Wer deckt den Tisch und wer räumt alles wieder auf?) Und ganz wichtig: Was wollen wir denn überhaupt kochen? Dazu gab es schon verschiedene schöne Ideen, die nun in weiteren soziokratischen Runden besprochen und konsentiert werden sollen. Die Prozesse sind zeit- und lernintensiv. Aber wir denken, dass die Projektwoche durch diese soziokratische Vorbereitung am ehesten für alle ein schönes Erlebnis werden kann.

Mit vereinten Kräften werden unsere neuen Tassenregale im Hafen angebracht. Nils hatte die Regale mit Hilfe von Greg in der Werkstatt gebaut. Wie ist es dazu gekommen? Einige Kinder hatten gemeinsam mit Olesja einen Antrag gestellt, dass die Tasse aus dem Hafenregal verschwinden sollen, da sie dort den benötigten Platz wegnehmen, keiner in dem Stapel seine Tasse findet und die ein oder andere dann auch noch beim unübersichtlichen Herausheben heruntergefallen ist.

Der neue Friedenskreis hat sich getroffen und überlegt, wie er aktiv werden kann und darf, da zurzeit eine relativ große Zahl der Kinder mit Abwehr auf ein solches Angebot reagiert. Teils ist dies so aufgrund schlechter Erfahrungen mit anderen Konflikt-Schlichter-Kreisen, an unserer Schule oder an anderen Schulen b.z.w. auch dadurch, dass tonangebende Kinder diese Angebote schlecht geredet haben und dieses Bild in den Köpfen festsitzt. Die Friedenskreismitglieder haben schon zwischendurch bei kleinen Konflikten die neue Technik angewendet und gesehen, dass sie damit Verständnis/Frieden bei den Beteiligten eines Konfliktes herstellen konnten.

Der Faschingskreis plant die Faschingsfeier (siehe Email- mit der Bitte um viel Kuchen!) und hat diese Woche damit begonnen, eine Playliste für die Party zu erstellen.

 

In einer SV hatten sich 2 jüngere Mädchen bereit erklärt, den Schulbrunch am 3.3. zu organisieren. Wir hatten uns verabredet, heute die Liste dafür fertig zu machen. Zur verabredeten Zeit wollten die beiden dann lieber etwas spielen…ja, manch eine Entscheidung ist schwer, es gibt nur „ja“- oder „nein“! Wollt ihr den Brunch organisieren oder nicht?  „Ok, aber nur für 3 Minuten! Wir machen mit.“ Daraus wurde dann doch eine etwas längere Zeit, weil das Listen-schreiben mit den beiden Helferinnen, die sofort zur Stelle waren, doch ganz schön viel Spaß gemacht hat.

Etwa acht Jungs im Paradies sitzen auf einem Jungen, der unter den Jungen auf dem Sofa liegt. „Uns geht’s gut. Wir finden das gut.“ „Wir finden es nicht schlimm, Looser oder Lutscher genannt zu werden, das ist nur Spaß.“

Parallel zu unseren Angeboten finden wöchentlich mehrere Gespräche mit Kindern statt, die sich kontinuierlich nicht an die Regeln halten. (Thema: Sie finden nichts zu tun, was sie interessiert bzw sie finden nicht die Kraft, anzufangen, etwas zu tun, dass ihnen Freude macht/sie interessiert). Was sind eure guten Gründe für euer Verhalten?

 

Beim Neubautreffen haben wir noch mal ein paar Quadratmeter, die irgendwie dazugekommen sind, wieder entfernt, um die Kosten im Rahmen zu halten und später nicht in leeren Hallen dazustehen.

Wir ringen um passende Wege für alle. Wir möchten, dass die intrinsisch motivierten Kinder frei lernen und erleben können. Gleichzeitig möchten wir Hilfsstrukturen/Rahmen schaffen, für diejenigen, die es nicht schaffen selber in den Kurs zu kommen oder sich gegenseitig davon ablenken. Manche Kinder wollen gerne bestimmte Kulturtechniken erlernen, für andere steht die Aufgabe „aktives Mitglied einer Gruppe sein“ im Vordergrund.