Doppelwochenbericht

vom 28.4. bis 30.4. und vom 5.5. bis 9.5.

 

Einblicke in unsere Gruppenzeiten:

Die Vorbereitungsgruppe:

In der Gruppenzeit besprechen wir zunächst, dass die „Vorbereitungsgruppe“ auf die Abschlussgruppe vorbereiten soll. Es gibt einige Nachfragen zu den Prüfungen und es wird klar, dass man in den Prüfungen über eine lange Zeit schreiben muss und dass das Schreiben (vor allem mit der Hand) viel Übung benötigt. Einige erzählen, wie ermüdend sie es finden, mehrere Sätze zu schreiben, die Hand beginnt zu schmerzen, es wird anstrengend. Wir besprechen, dass wir die Gruppenzeit zum Üben der Handschrift nutzen werden.

Das Schicksal des Hamsters im Abflussrohr und die Frage, welche „Zutaten“ eine gute Geschichte braucht, haben die Vorbereitungsgruppe in der Gruppenzeit beschäftigt. Zunächst haben wir in der letzten Woche für Comics die passenden Sprechblasen erfunden und dann in dieser Woche zu einer Bildergeschichte Texte geschrieben. So vielfältig wie die Texte der Kinder geworden sind, so unterschiedlich sehen auch die individuellen Herausforderungen aus: Für den einen sind die kleinen Buchstaben noch schwierig, für den nächsten die Frage, welche Wörter groß und welche klein geschrieben werden. Wieder andere finden es schwierig, sich etwas zu den Bildern einfallen zu lassen.

Musik und Mathe: Edwards Gruppe wechselt zwischen der Beanspruchung der rechten und linken Gehirnhälfte. „Das hat echt Spaß gemacht“, berichten die Kinder am nächsten Tag. Einige merken sich, wie der Song auf dem Klavier ging und spielen ihn in der nächsten Woche wieder, in der schwierigeren Version natürlich. „Wie ist der Trick beim Multiplizieren und Dividieren mit 10?“ Hier beteiligen sich sogar die Kinder, die sonst Mathe scheu sind. In Mathe entstehen immer wieder kleine Wettbewerbe zwischen einzelnen Kindern, wer  schneller rechnet.

Gruppenzeit für Jüngere: Nachdem wir im Anfangskreis gemeinsam ein Rätsel gelöst haben und besprochen haben, was heute in der Gruppenzeit angeboten wird. Eine Gruppe spielt ein Spiel spielt und eine andere schreibt einen Sketch, den sie am Ende spielen möchten. Eine weitere Gruppe erstellt ein eigenes Würfel-/Leiterspiel.

Gruppenzeitthema: Unsere Welt – alles ist miteinander verbunden und wirkt aufeinander. Wir haben einen Einfluss auf die Erde. Hinter einem einfachen Produkt beispielsweise stecken x Gedanken, Arbeitsschritte, Handelswege, Rohstoffe und Menschenleben. Indem ich es kaufe, sage ich ja zu allem, was in diesem Produkt steckt. Nur wer versteht, was dahintersteckt, kann eine passende Entscheidung für sich treffen. Die Kinder schildern immer wieder Erfahrungen und Erlebnisse aus ihrem Alltag, die sie berührt haben, oder von dem, was sie auf Reisen wahrgenommen haben. „Die ganze Wüste lag voll mit Müll!“ „Die Schweine in den Ställen haben aber kein schönes Leben.“ „LKW Fahrer ist bestimmt ein toller Beruf weil man so viel Landschaft und Länder sieht.“ „Mein Papa fährt LKW und muss immer sehr lange arbeiten, ich sehe ihn nur am Wochenende.“ „Ich möchte gern wissen, wie die Menschen in anderen Ländern leben.“ Natürlich wollen wir unser Land und die Nachbarländer kennenlernen. Wir fangen mit Deutschland an und lernen erste Bundesländer auf der Karte und aus Erzählungen kennen.

 

 

Einblicke in unsere Abschlussgruppe:

Die Abschlussgruppe startete diese Woche mit neuem Stundenplan. Um die Verbindlichkeit zu erhöhen und das gemeinsame Lernen für alle zu erleichtern, konnte man sich für die Kurse eintragen und damit die zuvor gemeinsam erarbeiteten Bedingungen besiegeln.

Einige Jugendliche aus der Abschlussgruppe haben sich in dieser Woche in kleiner Runde über die Schwierigkeit unterhalten, vor anderen Englisch zu sprechen. Wir haben uns gefragt, warum das so ist, und festgestellt, dass meistens die Angst, (vor anderen) Fehler zu machen und bewertet/ beurteilt zu werden, dahinter steckt. Wie kommen wir daraus? Was kann uns helfen? Was tut uns gut? Das waren einige der Fragen, die uns bewegt haben. Am Ende war uns klar, dass wir nicht abwarten können, bis die Angst weg ist, sondern es einfach tun müssen, um zu merken, dass es gar nicht schlimm war. Und es tut gut zu hören, dass man nicht allein mit dieser Angst ist.

Die nächste Challenge war es, einen 180 Wörter langen Text zu einem Fest zu schreiben. Alle haben die Challenge bewältigt!

 

Die Abschlussgruppe meistert erst souverän den „Heißen Draht“ (nach anfänglichen Motivationshürden) und übersetzt anschließend englische Songtexte.

Es gab einen Kurs zum Thema Finanzen: die Eigenschaften von Geld, seine Entstehung, Geld als Währung, die Unterschiede zwischen Bargeld, Buchgeld und digitalem Geld. Was ist Inflation und wie entsteht sie? Was kostete eine Kugel Eis vor 30 Jahren, was heute? Was vor 20 Jahren 100 US Dollar kostete, kostet jetzt 210 Dollar. Wir tauschen uns auch über unsere persönliche Einstellung zum Thema Geld aus.

 

 

Was passiert grade im Weltraum?

Wir strukturieren die Freilernecke im Weltraum neu. Dadurch wird sämtliches Material aus seinen Kisten herausgeholt. Zwischendurch bekommen wir auch Unterstützung von Schülern, die bei der Gelegenheit gleich die Materialien ausprobieren, andere helfen beim Beschriften und Sortieren

Käthe und Jule wollen einen Speilzeug Verleih für die Schule machen und erstellen dafür eine Kartei, wo sich jeder eintragen kann.

Dieses Spiel (letztes Bild) zog sich bekanntermaßen sehr lange hin. Zwei Kinder haben es über drei Stunden lang gespielt. Dann stand der Sieger fest und „es machte keinen Sinn mehr weiter zu spielen“. Die Kinder haben Karten gelesen, diskutiert über die Regeln und in der Anleitung nachgesehen, es wurde gekauft und verkauft, gerechnet und gehandelt und Hypotheken aufgenommen, Versteigerungen fanden statt und alle waren super konzentriert und fröhlich bei der Sache.

Die Kinder üben verliebte Zahlen und rechnen mit dem Schatzkistenspiel.

Die Leseecke ist immer noch ein sehr begehrter Platz. Ständig sitzen dort Kinder, um in den Heften zu schmökern, Witze zu lesen und in Büchern zu versinken. Sie lesen, schauen sich Bilder an, lesen anderen etwas vor und denken sich selbst Geschichten aus.

 

 

Einblicke in unsere Angebotszeit:

Die Laufgruppe startete zum Wochenbeginn in der Angebotszeit. Längere Zeit am Stück zu joggen, ist für einige noch ungewohnt und fällt ihnen daher schwer. Die Berg-Challenge (einen selbstgewählten Punkt zweimal anzulaufen) zeigt Manchen körperliche Grenzen auf und hilft, sich besser einzuschätzen.

Kopfrechnen: Wir üben das kleine und große 1×1 rings um den Tisch, 11,12, 13er Reihen vorwärts und rückwärts, erklären uns gegenseitig, wie man das gut ausrechnen kann im Kopf, schließlich verdoppeln wir Zahlen im Kopf immer weiter und kommen schnell in 4stellige Bereiche. Die Jungs haben Spaß und wollen ihr Können zeigen.

Auch wenn die Motivation diesmal zu Beginn im Keller war, kommt die Theatergruppe zusammen und übt fleißig ihre Texte. So lange Dranbleiben, es ist für alle eine echte Prüfung.

 

In der Jungszeit üben wir schriftliches Multiplizieren, das erfordert höchste Konzentration.

Darüber hinaus versuchen wir logische Mathe Regeln zu verstehen und selbst welche zu erstellen, Zahlen auf einem Zahlenstrahl einzutragen, errechnen die Dauer eines Theaterbesuchs von 16h20 bis 18h10 (viel zu leicht), wir messen Alltagsgegenstände, Körper, Wände und Türen, wandeln Zentimeter in Meter um, Liter in Milliliter, Kilogramm in Gramm und erfühlen das Gewicht verschiedener Alltagsgegenstände. Die Kinder möchten alles selber machen. Sie schätzen Längenmaße von einem Arm oder der Raum-Deckenhöhe und kommen oft Zentimeter genau hin! Wenn sie bei den Umrechnungsaufgaben ihre Antwort ausgerechnet haben, springen sie förmlich vom Stuhl, zeigen auf „nimm mich jetzt dran!“, es fällt ihnen schwer, die errechnete Antwort noch für sich zu behalten, bis jeder sie für sich gefunden hat, jeder möchte unbedingt die Lösung sagen! Jeder möchte an die Tafel.

 

Werken und Klettern:

In der Werkstatt bauen wir grade kleine Holzkisten.

Einmal ging es für die Kletter-Crew wieder an die alte Eiche. Statt am Seil aufzusteigen, galt es diese Woche – gut gesichert von anderen Mitschülern – in Teams den Baum zu erklimmen. Ein mutiges Unterfangen, da die Höhenangst bei einigen immer wieder anklopfte und die eine oder andere Passage ganz schön kniffelig war.

In der nächsten Woche ging es um eine Kombi-Übung: Aufstieg am Seil, Umbau der Sicherung und Abseilen am Einfachstrang mit dem Smart. Schön zu sehen, wie das Vertrauen der Kinder in das „Material“, in die eigenen Fähigkeiten und in ihre Mitschüler immer weiter wächst.

 

 

Wanderung um den großen Ratzeburger See

14 entschlossene Schülerinnen und Schüler sind in knapp 8 Stunden am langen Mittwoch über 27 Kilometer einmal um den Ratzeburger See gewandert. „Ist dieser Wald hier schön!“ „Hier sind ja so viele schöne, kleine Badebuchten.“ „Hier würde ich gern mal ins Wasser springen.“

Manuel hatte an mehreren Stellen auf dem Weg Koordinaten für einen Schatz versteckt. Als die letzte Koordinate gefunden war konnte die Schatzsuche beginnen. Irgendwie war das Versteck für die Koordinaten und für den Schatz oft weit oben….um sie zu bekommen, mussten auch Teamübungen bestanden werden:

Hier seht ihr einen von drei Jungs, die eine Schluchtüberquerung meistern indem sie über eine Slackline robben. Und: Alle Wanderer schwingen sich mit einer Liane über eine gedachte Lavaschlucht auf wackelige Inseln.

Für viele Kinder blieb natürlich die Wanderung die größte Herausforderung. Einigen taten schon nach wenigen Kilometern die Füße weh. Manchmal ist für eine Zeit lang der oder andere langsamer gegangen. Dennoch gab ein keinen Gedanken an Aufgeben. Allen war klar, wir wandern bis zur Schule und alle haben dieses Ziel erreicht! Wow!

 

 

Einblicke in unsere Freilernzeit:

Es entstehen wieder tolle Bauwerke im Kapplaraum!

Es wurde viel geübt während der Freilernzeit: rechnen, schreiben, lesen, malen…

Heute gab es mal wieder eine Tanzshow, zu der alle eingeladen wurden. Die Mädels haben sich drei Tänze ausgedacht und ganz viel geübt. Dann wollten sie es der Schulgemeinschaft zeigen und sie machten ordentlich Werbung dafür. Vielen Dank für die tolle Show!

 

Hier möchte jemand ganz allein für sich ein Scratch-Spiel programmieren. Auch das Abspeichern auf dem eigenen USB-Stick wird nebenbei noch kennengelernt. Diese Kinder eröffnen eine Kuscheltierschule. Alles wird durchdacht…

 

Einblick in unsere Kreise:

In der Schulversammlung haben wir diese Woche eine Stunden lang vollkonzentriert 4 Anträge bearbeitet. Dazu wurden von Seiten der Kinder her kreative Lösungen und auch sehr klare Strukturen erdacht. Als ein Antrag noch nicht ganz klar war, hat das gegenseitige Hören der Anderen während der Meinungsrunde die letzte, fehlende Idee für die Lösung gebracht.

Ein Erstklässler hatte einen Friedenskreis einberufen, wegen einer Situation, die kurz vor den Osterferien passiert war. Die eingeladenen Jungs im Grundschulalter waren die ganze Zeit über konzentriert, authentisch, offen und lösungsorientiert bei der Sache. Sie haben sich gegenseitig zugehört und auch immer das Gehörte in seinem Kern wieder gegeben, so dass jeder überprüfen konnte, ob er verstanden worden war. Sie haben sich gegenseitig ihre guten Gründe für ihr Verhalten genannt.

Um das Wesentliche kurz zu machen:

„Wie geht es dir jetzt, mit dem was damals passiert ist?“ – „…Eigentlich sind wir jetzt sowas wie Freunde.“

 

Am Freitagmittag fanden in der letzten Stunde mehrere Fußballspiele hintereinander statt, mit Lernbegleitern und Vorstandsmännern. Ein großer Spaß! Darauf hatten sich viel sehr gefreut. Durch eine nicht getroffene Absprache kam es zu Missverständnissen, die einige Kinder sehr geärgert haben. Wir haben dies zum Anlass genommen, dass sich alle nächstes Mal, denn das ist schon sicher geplant, vorher gut absprechen.

 

 

Die MSA Prüfungen haben begonnen.

Während die Lernbegleiter noch die Erwartungshorizonte für die mündlichen Prüfungen schreiben und verbessern, hatten Sam und Malin diese Woche ihre schriftlichen Prüfungen in Deutsch und Mathe. Beide haben berichtet dass bisher alles soweit ok bis gut lief.

Zitate von Malin, vor der Deutschprüfung:

„Ich bin noch gar nicht aufgeregt. Ich freu mich voll weil Deutsch so einfach ist. Gut, dass es mit Deutsch anfängt. Jetzt kann ich das alles und kann mein Wissen einmal zeigen und dann kann ich auch wieder aufhören mit dem Deutsch-Lernen (und es vergessen).“

„Man ist aufgeregt, wenn man (krasse) Erwartungen hat oder wenn man vorher eine Vorstellung hat, wie etwas sein soll.“