Doppelwochenbericht

30.6. bis 4.7.25  und  7.7.bis 11.7.25

Letzte Woche haben wir an drei Tagen unsere Kleegespräche geführt und parallel dazu gab es für die anderen Kinder eine Actionreiche Betreuung: Baden gehen, Bewegungsparkour, Exit Game im Park, Floß- und Drachenbau an der Badestelle, Balancieren auf der Slackline…

In Rekordzeit meistert die Gruppe das Exit-Game und befreit sich durch beherztes Teamwork von zehn Schlössern und den Fußfesseln. Im Nu werden Schlüssel und Hinweise gefunden oder Geheinschriften und Zahlencodes geknackt.

 

Was bedeutet das, Kleegespräche führen?

Klee = Kind Lernbegleiter Eltern Erziehungsberechtigte

Wir besprechen in den Teamsitzungen vor der Kleezeit alle Kinder, um ein möglichst facettenreiches Bild von jedem einzelnen zu bekommen. Zusätzlich laden wir uns alle von uns dokumentierten Infos aus dem letzten Halbjahr unserer Dokumentationsdatenbank herunter und bereiten diese auf.

Dann treffen wir uns mit jeder Familie -oder manchmal auch mit einzelnen Kindern- zum Kleegespräch und besprechen die Entwicklung des Kindes im letzten halben Jahr; was hat sich verändert in der Zeit vom letzten Gespräch bis jetzt? Wie es eurem Kind jetzt in der Schule- und privat geht, was es sich wünscht, für was es Unterstützung möchte, wo es Herausforderungen oder Ärger gibt, was wir da gemeinsam tun können, wie es euch Eltern geht, welche Sorgen ihr habt…und es ist Raum für Fragen und andere wichtige Dinge.

Während des Kleegesprächs machen die Lernbegleiter sich Notizen und danach schreiben sie Protokolle dazu. Zusammen mit einem weiteren erstellen Dokument über die Entwicklung des Kindes wird alles ordentlich in die Akten sortiert.

In einer weiteren Teamsitzung besprechen wir die wichtigsten Inhalte der Kleegespräche, damit alle im Bilde sind und entsprechend reagieren und umsetzen können.

In den Tagen danach werden alle aus den Kleegesprächen gehörten Konflikte angehört und möglichst geklärt. Manches wird auch mehrmals und nachdrücklich mit den Kindern besprochen, je nachdem was es ist. Falls es Kurswünsche gab, werden sie, sobald Raum dafür ist, umgesetzt.

Die Kleegespräche empfinden wir als große Bereicherung! Es ist so schön, gemeinsam auf die vielen kleinen (und großen!) Schritte zu schauen, die euer Kind immer selbstständiger in die Welt geht. Und wahrzunehmen, welche Talente und Fähigkeiten sich zeigen und wie euer Kind immer stärker wird! Wir lernen uns alle immer besser kennen, können offen sprechen und arbeiten eng mit euch Eltern zusammen.

Aus unsere Kleegesprächen

(bezogen auf unsere Kurse) „Ihr gebt euch solche Mühe und macht so tolle Dinge wie z.B. Klettern und Kochen möglich!“

„Mein Kind kommt fast immer glücklich von der Schule und will nie lange Ferien haben. Zu Hause erzählt es mir gleich, was gut war -aber auch, worüber es sich ärgert und was es im Inneren beschäftigt.“

„Ihr versteht euch so gut im Team, das sieht und fühlt man, das strahlt auf die Kinder ab, da seid ihr echt herausragend! Ihr schaut immer: Wie geht es allen? Und seid so bemüht, dass es allen gut geht. Ihr macht euch so viele Gedanken um uns alle – das berührt mich sehr! Ich fühle große Dankbarkeit zu euch!“

„Nojus, wie hast du Lesen gelernt?“ „Ich habe mir alle Liesmalhefte mitgenommen und nacheinander durchgearbeitet und dann konnte ich es. Die Liesmalhefte kann ich allen empfehlen!“

„Arthur, wie kommt das, dass du auch dann weiter machst, wenn es richtig anstrengend wird beim Lernen?“ „Ich sage mir, ich lerne das für mich.“

 „Es ist spannend, zu erfahren, was mein Kind in der Schule macht und wie ihr es seht, auch so schön und berührend, seine guten Seiten so zu hören. Mein Kind erzählt wenig. Ich lese immer die Wochenberichte.“

„Ich finde das so schade, es gibt diese ganzen Möglichkeiten an Kursen und mein Kind nutzt sie nicht. Ich frage mich warum?“

„Die Veränderung die hier im Alltag passieren, sind dienlich für die Kinder. Besonders die Gruppenzeit.“

„Ich finde gut, dass das Team sich immer wieder reflektiert, die eigene Haltung überprüft und den Alltag entsprechend der Bedürfnisse der Kinder anpasst.“

„Manuel ist eine Bereicherung für die Jungs. Mit ihm kommen die Jungs raus und werden herausfordert“

„Mir ist wichtig, dass mein Kind gesehen wird und mit euch Erwachsenen in Verbindung ist. Und genau das nehme ich wahr.“

 

Unser neu gestalteter Montagvormittag

bietet jede Menge spannende Kurse, manche davon im Wechsel. Klettern, Parkour, Töpfern und Kochen. In der Angebotszeit stehen regelmäßig Joggen, Schreibübungen, das Länderprojekt und Experimentieren auf dem Programm. (Neben anderen Dingen)

Eindrücke von der Materialerforschung „Ton“- und vom Töpfern mit Emma.

Nils hat diese Woche unseren Wunsch nach neuen, schönen Bücherregalen mit Hilfe einiger Kinder fertig umgesetzt und sie mit Manuel im Dschungel angebracht. Einfach hinstellen? Nein, die beiden müssen erst mal den schiefen Boden ausgleichen und die Regale gut festschrauben. Jetzt stehen unsere beiden neuen Regale sicher.

Einige Kinder proben für den Auftritt am letzten Schultag…

 

Aus der Experimente-Werkstatt im Weltraum:

 

Die Dose fühlt sich viel kälter an als die Tablethülle. Aber das Thermometer zeigt die gleiche Temperatur an.

Am Montag wurde wieder experimentiert. Dieses mal klappte es nicht so ganz bei allen. Bei manchen sogar gar nicht. Unsere Stifte waren nicht so gut geeignet. Aber aus Erfahrungen und Fehlschlägen lernt man. Raphael war einer der letzten der dran kam. Da es vorher ein paar mal nicht geklappt hat, konnte überlegen woran es liegt und es dementsprechend anders machen. Er nahm diesmal ganz viel Farbe und sofort hat es bei ihm viel besser geklappt.

Am Montag haben wir ein Experiment zur Kapillarwirkung. Es war sehr hübsch anzusehen, wie die Farben verlaufen sind. Zusätzlich haben wir uns ein kleines Erklärvideo dazu angesehen. Endlich wissen wir, wie Bäume trinken.

Da wir im Anschluss noch etwas Zeit übrig hatten, haben wir ein kleines Spiel in der Sitzecke gespielt. Jemand erzählt drei Sachen bzw. kleine Geschichten über sich. Eine ist aber gelogen. Durch gezieltes Fragen, versuchte die Gruppe die Lüge herauszubekommen. Gar nicht so einfach. Kleine Geschwister verrieten sofort die Lüge, das sorgte für Frust, der ausgehalten werden muss. Es wurde gleich eine neue Regel aufgestellt: Wer es weiß, darf nicht mit raten. Ein Kind erzählte aus Versehen drei wahre Geschichten. Ein anderer musste zu lange bei der Lüge nachdenken, das fiel der Gruppe sofort auf. Manche fragten sehr geschickt nach und beobachteten genau, wie der Erzähler sich verhält. Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht.

Zitat eines Schülers: „Karina, ich lese alleine. Ich kann das jetzt schon.“

 

Im Weltraum findet eine höchst geheime Besprechung (Foto unten links) für eine besondere Aktivität auf dem nahenden Sommerfest statt. Später wird auch noch ein PC dazu benötigt und die Kinder sind kaum zu bremsen bei der Frage: „Wer möchte es schreiben?“ Wir stellen fest, dass das Schreiben auf dem Rechner einige Lerngelegenheiten bietet: Wir sprechen über Großschreibung von Personennamen und Dingen und darüber, dass Anna, wenn sie „Das wird groß geschrieben“ sagt, eigentlich meint, dass nur der erste Buchstabe vom Wort großgeschrieben wird. Wir thematisieren die Lücke zwischen den Wörtern („Ist das Wort zu Ende? > Dann Leertaste!) und sprechen darüber, warum im Dokument einige Wörter rot unterkringelt sind, obwohl sie doch richtig sind?! Tja, das Rechtschreibprogramm kennt wohl nicht alle Namen. Also merke: Das letzte Wort beim Schreiben auf dem Rechner hat immer der Schreiber und nicht das Gerät!!

Hier (oben rechts) lauerte die Gruppe auf Yvonne.

Wir brauchten sie für höchst geheime Erledigungen am PC. Toll das man sich auf Yvonne für sowas immer verlassen kann.

Die Vorbereitungsgruppe möchte kurze englische Filme drehen. Eine Gruppe möchte einen gruselig-lustigen Film über einen auferstandenen Toten drehen und stellt fest, dass das Schreiben der Dialoge schon seeeehr lange dauert. Die andere Gruppe stellt einige Räume der Schule vor. Die kurzen Texte sind zwar schnell geschrieben, aber wir können kaum glauben, wie oft wir die gleiche Szene drehen, bis alles so läuft, dass die Darstellerinnen zufrieden sind. Wie gut, dass unser Kameramann Karl so geduldig bleibt!

Die Becher, die an den BOSO-Tagen bei Franziska von den Kindern verziert wurden, sind gebrannt und glasiert bei uns angekommen. Sie sehen alle unglaublich schön aus und die Freude war bei allen groß, so eine schöne Erinnerung mit nach Hause nehmen zu können. Und natürlich gab es viele, die sich gewünscht haben, dass wir das auch in der Schule machen können.

Am Naturtag waren wir wieder auf dem Grundstück. Jonas hat das Feuer mit nur einem Streichholz in Gang bringen können. Moritz hat geholfen die Blühwiesenschilder anzubringen. Vielen Dank an dieser Stelle für die Spende des Saatgutes, wir haben wieder schöne kleine Sträuße pflücken können.

Steine und Schilder wurden bemalt und es wurde weiter an einem Erdloch gearbeitet. Florian hat eine Gottesanbeterin entdeckt. Keiner von uns hatte so ein Tier schon mal live gesehen.

Viele Weiden hatten großen Durst, hier und da waren hängende Blätter und auch schon braune, welke Zweigchen. Obwohl vor ein paar Wochen vermeintlich viel Regen heruntergekommen war, ist der Boden auf dem Grundstück unterhalb des ersten Zentimeters staubtrocken. Wir haben sie gegossen.

 

 

In der Angebotszeit „Länderprojekt“ füllen die Kinder Länder-Steckbriefe aus. Wir wundern uns über den Namen des längsten Flusses Italiens (Po? Echt jetzt?) und über den Namen des höchsten Bergs Italiens: Gran Paradiso. Wir fragen uns, wie hoch 4,8 km bzw. 4800 Meter eigentlich sind („Mein ganzer Schulweg, wenn er von der Schule aus sozusagen in den Himmel aufsteigen würde. Ui, das ist unvorstellbar hoch!“) Einige Kinder beschäftigen sich mit den Länderflaggen: Wofür stehen die Farben und Symbole?

Am Montag haben hat die Länderprojektgruppe sich auf einer Website Radio aus verschiedenen Ländern angehört. Dazu muss man die als kleine grüne Punkte dargestellten Radiostationen auf der Weltkarte anklicken. Die erste Herausforderung bestand erst mal darin, die Länder zu finden, die wir uns ausgesucht hatten. Dazu mussten wir die Weltkarte auf der Website immer wieder mit der Karte im Atlas vergleichen. Wo ist nochmal Europa? Ist Asien von uns aus gesehen links oder rechts? Ist Indien diese Spitze oder war es doch diese hier?

In einigen Radiosendern wurde gesprochen/erzählt und obwohl wir die Sprache nicht verstanden haben, konnten wir oft doch irgendwie heraushören, worum es geht: „Ich glaube, das sind jetzt Nachrichten.“ oder „Das klingt nach Werbung!“ Wir hörten auch Lieder in verschiedenen Sprachen und es erklangen ganz ungewohnte Instrumente. Manchmal aber wurde am anderen Ende der Welt auch ein Song im Radio gespielt, der hier bei uns auch im Radio läuft. Eine lustige und verbindende Vorstellung, dass in Südkorea oder Indien vielleicht auch gerade ein Kind das Lied im Radio hört und wie wir direkt mitsingt. Wer Lust hat, auch mal auf Lauschreise zu gehen: Radio.Garden

 

Beim Kochen wurden gestern selber Kartoffelpuffer gemacht und das Ergebnis hat uns alle begeistert.

 

Viele Kinder haben Andreas Angebot „Handschrift“ besucht. Wir probieren eine lockere Stifthaltung und verschiedene Möglichkeiten, Buchstaben zu schreiben und miteinander zu verbinden, aus.

In der SV ging es um das sehr emotionale Thema „nachmachen“, diesmal ging es um das Nachmachen von Pokemon Decks. Dabei wurde ein Konsent gefaßt. Am nächsten Tag sollte die neue Regel umgesetzt werden und dabei kam heraus, dass einige Kinder es anders gemeint haben, als es in der SV im allgemeinen verstanden- und auch als Konsent formuliert wurde. Diesen Antrag müssen wir nochmal bearbeiten.

 

Bildeindrücke aus dieser Woche: Nils liest ein spannendes Buch zum Thema Gerechtigkeit vor, Gruppenzeit, Aufbau eines Models…

Schulfahrtsbesprechungen

Wir haben uns zwei Mal getroffen, um wichtige Dinge für die Schulfahrt zu besprechen, die wir aus den letzten Schulfahrten gelernt haben. Außerdem gab es noch zwei Neuanmeldungen zur Schulfahrt in dieser Woche. Bitte könnt ihr das möglich machen?

Was soll ich mitnehmen und was darf ich nicht mitnehmen? Handys, Wasserpistolen und Messer zb. bleiben zu Hause. Welche Regeln wollen wir für unsere Zimmer haben? Zb. jeder, der nicht in dem Zimmer übernachtet, muss anklopfen wenn er ins Zimmer möchte und eine Antwort abwarten – und darf nicht einfach ins Zimmer gehen. Für das Baden gibt es auch klare Regeln (Grenzen bis wo jeder darf, je nach Können), auch wenn die DLRG da ist. Während der Disko wird es anfangs eine Zeit für Jüngere geben (mit weniger lauter Musik) und später eine Zeit nur für Ältere.

Das spannendste und aufwühlendste ist jedoch -wie jedes Jahr- die Zimmerverteilung, um die sich schon Tage vorher die interessantesten Gerüchte ranken. Wir haben die Zimmer vor ca. 2 Jahre mit einer geschätzten Anzahl Kinder gebucht, denn damals konnte sich logischerweise nicht jeder festlegen. Jetzt wollen deutlich mehr Kinder mitfahren als ursprünglich geplant. „Mit dem will ich nicht in ein Zimmer.“ „Ich will ein Zweierzimmer.“ „Der kann doch bei den Lernbegleitern schlafen.“ „Dieses Kind hat einen anderen Humor als wir, das wollen wir nicht im Zimmer haben.“ „Wir wollen lange wach bleiben und dieses Kind will früh ins Bett, das gibt nur Streit.“ „Es kann gut sein, dass mein kleines Geschwisterchen dann öfter mal zu uns (Jugendlichen) kommt.“ „Den mag ich nicht.“ „Wir wollen in ein Dreier Zimmer. Das haben wir uns schon lange so überlegt.“ „Ein 14jähriger und ein 8jähriger in einem Zimmer? Das passt einfach nicht, wir wollen unsere Themen besprechen können.“  Wie immer gibt es viele Tränen an dem Tag und wir haben es auch nicht geschafft, alle in die Zimmer zu verteilen. Die Lernbegleiter haben noch lange hin und her überlegt und schließlich am nächsten Tag den Kindern zwei ihrer Zimmer abgegeben, damit deren Bedürfnisse einigermaßen erfüllt werden können. Zumindest sind am Freitag nach der letzten Besprechung alle ganz zufrieden losgezogen.

Unsere Nachbarn, die Pestalozzischule hatte uns am Freitag zu einem Fußballturnier mit drei anderen Schulen eingeladen. Wir haben ein gemischtes Team zwischen 11 und 16 Jahren zusammengestellt: Magnus, Malin, Jannis, Elina, Lunis und Juri. Unser Team hat wie immer auf faire Weise alles gegeben und sich so den zweiten Platz gesichert. Die Gastgeber haben wohlverdient gewonnen. Danke, liebe Pestalozzischule, für das toll organisierte Fußballturnier!